Hirschhorn Ortsbürgermeisterwahl: Warum Kathrin Groschup nicht weitermacht

Kathrin Groschup
Kathrin Groschup

Jetzt steht fest: Kathrin Groschup wird sich nicht um eine weitere Amtszeit als Ortsbürgermeisterin der Lautertalgemeinde bewerben.

Vor rund zwei Monaten meinte Groschup, die seit 2020 im Amt ist: „Ich bin noch in einem Abwägungsprozess.“ Sie habe lange hin- und herüberlegt, erzählt sie jetzt. Darüber nachgedacht hat sie auch, dass eine Amtsperiode zu wenig sei, sie ihre gewonnene Erfahrung nutzen und noch einmal antreten sollte. Letztlich neigte sich die Waage aber auf die andere Seite.

Die Mutter eines Grundschulkindes begründet das zum einen mit der hohen Arbeitsbelastung, die die Aufgabe als Ortsbürgermeisterin mit sich bringt – neben dem eigentlichen Beruf und der Familie. Wenn man hohe Ansprüche an sich selbst stelle, könne man dem kaum gerecht werden, findet Groschup. Zum anderen habe es Kräfte in der Gemeinde gegeben, die ihr die Tätigkeit als Ortschefin erschwert hätten: „Wie ein negativer Strudel, der einen hineinzieht.“ Sie spricht unter anderem von „Halbwahrheiten“ und Sticheleien, die verbreitet worden seien. Es gebe Bürger, die mit all den Querelen nichts zu tun haben wollten – dazu zähle sie selbst auch, habe sie letztlich festgestellt. „Die Zielscheibe hänge ich ab“, meint die parteilose Ortsbürgermeisterin nun.

Rücktrittswelle im Gemeinderat

Groschup war vom Gemeinderat gewählt worden, weil sich damals lange niemand fand, der die Geschicke Hirschhorns leiten wollte. Später taten sich zwischen ihr und Teilen des Rates, dem etliche Vorstandsmitglieder des Heimat- und Kulturvereins (HuK) angehörten, Gräben auf. Unter anderem ging es dabei um die kostenlose Nutzung der Freilufthalle durch den HuK. 2022 trat eine große Mehrheit der Ratsmitglieder zurück. Die Verbandsgemeinde musste nach Nachrückern Ausschau halten. Mit dem neuen Rat lief die Zusammenarbeit dann offenbar.

Auch wenn sie relativ kurz im Amt gewesen sei und die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde begrenzt seien, sei sie stolz auf so manches, was erreicht werden konnte, meint Groschup. Dazu zählt sie beispielsweise die Wiederbelebung der Seniorennachmittage und dass sie es geschafft habe, Bürger, die nicht in einem Verein sind, für Mitmachprojekte zu begeistern. zs

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