Kreis Kaiserslautern Neues Baugebiet geplant

Die Gemeinde Schwedelbach, die 2017 den 675. Jahrestag ihrer urkundlichen Ersterwähnung beging, zählt derzeit 1100 Einwohner.
Die Gemeinde Schwedelbach, die 2017 den 675. Jahrestag ihrer urkundlichen Ersterwähnung beging, zählt derzeit 1100 Einwohner.

Lebhafte Diskussionen gab es in der Sitzung des Gemeinderats Schwedelbach am Dienstagabend. Debattiert wurde über den Vorschlag der Verwaltung zur Weiterentwicklung des Flächennutzungsplans. Vor allem die Nachbarschaft eines landwirtschaftlichen Betriebs mit Viehhaltung zum möglichen Neubaugebiet verursacht Kopfzerbrechen.

Wie Ortsbürgermeister Dieter Hirsch (SPD) mitteilte, hat die Verwaltung der Verbandsgemeinde Weilerbach zwar einige Baulücken für eine „mögliche innere Weiterentwicklung des Ortes“ ausgemacht. Diese stehen laut Rahmenplan aber nicht für eine Bebauung zur Verfügung. Andererseits dürfe die Kommune noch 1,8 Hektar als Bauland im künftigen Flächennutzungsplan ausweisen. Laut Hirsch sind sowohl die Verbandsgemeinde wie auch das beauftragte Planungsbüro der Auffassung, dass eine Fläche im Bereich „Goldberg/Hohlstraße“ für die weitere Siedlungsentwicklung geeignet ist. Während sich die SPD nach Worten ihres Fraktionschefs Markus Spieß den Vorschlägen der Verwaltung anschließt, kam lebhafter Widerspruch von Seiten der FWG-Fraktion unter Führung von Manfred Dein. Der nahe gelegene Aussiedlerbetrieb werde auf diese Weise von der Siedlungsentwicklung eingeholt. Der Bauer sieht laut Spieß ein großes Konfliktpotenzial mit den künftigen Neubürgern wegen der vom Hof ausgehenden Gerüche. Der Eigentümer werde deshalb den Klageweg beschreiten. Von der Heftigkeit dieses Widerstands offenbar überrascht, beantragte die SPD eine Sitzungsunterbrechung. In der Folge wurde Hans-Joachim Gebhardt als Vertreter der Verbandsgemeinde gehört. Er führte aus, dass eine Abrundung des Ortsbilds wie im vorliegenden Fall „immer positiv empfunden“ werde. Außerdem könne die Gemeinde nach der Veröffentlichung des Flächennutzungsplans „immer noch umschwenken, wenn dort größere Schwierigkeiten auftreten“. In diesem Sinne formulierte Ortsbürgermeister Hirsch dann auch den Beschlussantrag, der mit sieben Ja- und sechs Nein-Stimmen verabschiedet wurde. Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat Schwedelbach im vergangenen Mai für die Dauer von acht Jahren als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung anerkannt. Zwischenzeitlich habe das vom Rat beauftragte Planungsbüro „mehrere Beratungsgespräche mit Privatleuten durchgeführt“, so Hirsch. Die Vertreterin des Büros, Julia Kaiser, stellte dem Gemeinderat Zwischenergebnisse vor. Demnach wurde zunächst eine detaillierte Bestandsaufnahme angefertigt. „Es gibt im Ort viel schöne, alte Bausubstanz. Man merkt an allen Ecken und Enden, dass in der Gemeinde sehr genau auf einen gepflegten Eindruck geachtet wird. Die Ausgangssituation ist top.“ Auf dieser Grundlage haben die Planer eine Reihe von Vorschlägen formuliert. Wesentliche Entwicklungsfelder sind für Kaiser die Wohn- und Innenentwicklung, die Infrastruktur, Kultur und Freizeit sowie ein absehbar erforderliches „Leerstandsmanagement“. Konkret regte sie die Umgestaltung des Dorfplatzes, die kostenlose Beratung und Förderung privater Initiativen, die mögliche Wiederbelebung des Jugendtreffs sowie „eine den Dorfladen ergänzende Einrichtung mit Hilfe ehrenamtlicher Bürger“ an, außerdem Initiativen für Kultur, Freizeit und Tourismus. Kaiser nannte die mögliche Erneuerung der Grillhütte ebenso wie ein „durchstrukturiertes Beschilderungskonzept“.

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