Kreis Kaiserslautern Milchvermarktung in Eigenregie

„Lieferst du noch ab - oder verkaufst du schon?“ lautet das Motto der „Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Rheinland-Pfalz und Saarland“. Ihre Mitglieder wollen losgelöst von den Molkereien ihre Rohmilch in eigener Regie verkaufen. Am heutigen Mittwoch informieren die MEG-Vorsitzenden in Niederhausen (Landkreis Südwestpfalz) über alternative Milchvermarktung.

Hintergrund ist die Abschaffung der EU-Milchquote zum 1. April. Seit 1984 regulierte sie den Milchmarkt und ermöglichte Planungssicherheit. Nun wird ein weiteres Sterben von bäuerlichen Milchviehbetrieben befürchtet. Als Alternative zu der Stärkung der Molkereien haben Bauern die Möglichkeit, sich in Milcherzeugergemeinschaften“ zusammenzuschließen. „Über 70 Milchbauern gehören inzwischen der im Jahr 2010 gegründeten MEG Rheinland-Pfalz an“, so MEG-Vorstandsmitglied Karl-Otto Vollrath aus Spesenroth im Rhein-Hunsrück-Kreis gegenüber der RHEINPFALZ. „Ihr Milchvolumen liegt bei knapp 50 Millionen Kilogramm Milch im Jahr.“ Seit einigen Tagen hat die MEG Rheinland-Pfalz einen neuen Namen. Sie möchte nun auch Milchproduzenten aus dem Saarland sowie dem benachbarten Belgien, Frankreich und Luxemburg aufnehmen. 52 Milchbauern in Rheinland-Pfalz und im Saarland, so der Hunsrücker Milcherzeuger, arbeiteten nach der Ablösung von ihrer Molkerei derzeit über die MEG mit der Berliner Milcheinfuhr-Gesellschaft (BMG) als Vertragspartner zusammen. Diese vermarkte die Milch verschiedener Erzeugergemeinschaften. Um die Schlagkraft des wirtschaftlichen Vereins zu erhöhen, vor allem um neue Mitglieder zu gewinnen, werden Herbert Müller aus der Eifel und Axel Walterschen aus dem Westerwald, die MEG-Vorsitzenden, in Niederhausen über die Chancen und Möglichkeiten einer selbstbestimmten Milchvermarktung informieren. Auf Grundlage der Landwirtschaftszählung 2010 des Statistischen Landesamtes werden für den Landkreis Kaiserslautern 39 Milchviehbetriebe ausgewiesen. (bgu)

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