Kreis Kaiserslautern Lebenselixier aus blauen Kesseln

Der Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“ nimmt auf dem Gelände des Wasserwerkes Weilerbach eine Aktivkohlefilteranlage in Betrieb. „Das Trinkwasser, das wir hier fördern, ist von hoher Qualität. Einer Aufbereitung im eigentlichen Sinne bedarf es nicht“, verwies Arno Mohr, Vorsitzender des Zweckverbandes, auf die reine Vorsorgemaßnahme und auf eine Investition für eine Zukunft mit frischem Pfälzer Trinkwasser.

Vier große blaue Kessel, ein paar zarte Auslasshähne und ein paar Rohrverbindungen: Mehr gibt es in der neu gebauten Filterhalle auf dem Gelände des Wasserwerkes in Weilerbach nicht zu sehen. Einige zarte Auslasshähne zeigen zumindest: Hier fließt unser Lebenselixier, klares frisches Wasser. Die neue Technik, genauer gesagt, die Aktivkohle liegt verborgen im Inneren. Dort punktet die Oberfläche des Kohlenstoffs mit einer enormen Anziehungskraft und bindet unerwünschte Partikel und Schmutzteilchen. Gemeinsam mit der ebenfalls neuen Entsäuerungsanlage, zwei neuen UV-Desinfektionsanlagen und neu verlegten Rohrleitungen sieht sich der Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“ langfristig für eine gute Trinkwasserqualität gerüstet. „Als größter Flächenversorger sind wir von zentraler Bedeutung für die Bevölkerung. Mit der neuen Anlage beugen wir künftigen Anforderungen vor“, unterstreicht Verbandsvorsteher Arno Mohr bei der Einweihung der Anlage. Bislang lief das Wasser in den Wasserwerken des Zweckverbands über natürliches Jurakalkgestein, was lediglich zur Bindung der natürlichen Kohlensäure führt. Trotzdem, das Wasser war nach den Worten des Verbandsvorstehers immer von allerhöchster Güte. Sich nun für diese Aktivkohlefilteranlage zu entscheiden, zählt Mohr zur vorsorglichen Qualitätssicherung und zur umweltverträglichen Trinkwasserversorgung. Das sieht Markus Vollmer, Vorstandsmitglied der Stadtwerke Kaiserslautern (SWK), genauso. Die SWK ist Versorgungs-AG sowie Betriebsführerin des Zweckverbands. „Die Aktivkohlefilteranlage ist ein wichtiger Baustein, die Trinkwasserversorgung für künftige Generationen zu sichern und der Beweis, dass wir durch Partnerschaft und gute Kooperation nur gewinnen können“, lobt Vollmer das gute Miteinander von Zweckverband und SWK, den beiden größten Wasserversorgern der Region. „Ohne doppelte Strukturen gewährleisten wir der Bevölkerung bestes Pfälzer Wasser“, blickt Vollmer in diesem Zusammenhang fast ein wenig wehmütig Richtung Energiegewinnung. „Vielleicht gelingt uns eine solche gewinnbringende Zusammenarbeit auch bald auf der Schiene der Energie.“ So ist es denn auch die „vorbildliche“ Gemeinschaftsleistung der Wasserversorger, die von Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, bei der Einweihung der Aktivkohlefilteranlage in Weilerbach gelobt wird. Für Höfken ist der Mensch eine latente Gefahrenquelle für das Wasser. Die Auswirkung dieser Gefahr, die sei in den Wasserwerken zu spüren. „Sie wirken mit der neuen Anlage, von der es im Land bislang erst zehn gibt, präventiv gegen Verunreinigungen“, urteilt die Ministerin. In den Neubau der Aktivkohlefilteranlage hat der Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“ laut Verbandsvorsteher Arno Mohr rund 2,3 Millionen Euro netto investiert. Die Landesförderung beläuft sich auf 1,616 Millionen Euro. Davon entfallen 456.000 Euro auf Zuweisungen und 1,16 Millionen Euro auf zinslose Landesdarlehen. Gebaut wurde von April 2013 bis November 2015. Seit Dezember 2015 ist die Anlage in die Trinkwasserversorgung eingebunden. Jetzt wurde sie offiziell eingeweiht.

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