Kreis Kaiserslautern „Jeder Wegweiser ist ein Werbeschild“

In der Pfalz sind 2014 die Gäste- und Übernachtungszahlen gestiegen. Der Aufwärtstrend im Tourismus trifft auch für die Verbandsgemeinde Weilerbach zu. 30.559 Übernachtungen und 9896 Gäste wurden hier 2014 (bis November) gezählt. Insgesamt werde das Niveau seit Jahren gehalten, sagt Volker Halfmann, Tourismusbeauftragter der VG seit 2006. In der Mache ist ein Prädikatswanderweg quer durch die VG.

Der Tourismus als Einkommensquelle hat sich etabliert, wenn er auch keine wirtschaftliche Größe darstellt wie in großen Fremdenverkehrsgebieten. Doch die Betriebe haben investiert in Kapazität und Qualität. „Wir sind gut aufgestellt bei der Beherbergung und Gastronomie“, sagt Halfmann. Die Bandbreite sei sehr groß. Das Angebot reiche vom Matratzenlager für Pilger auf dem Jakobsweg bis zur Vier-Sterne-Ferienwohnung auf dem Birnbaumhof. 300 Gästebetten in Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen warten auf Gäste. Die Aussichten in der VG Weilerbach sind gut, der Blick über das Bergland überwältigend. Es ist der Wechsel von Berg zu Tal, die sanfte Harmonie des grünen Berglands, das die Besucher auf dem Eulenkopf in Bann zieht. Ein Land wie gemacht für den sanften Tourismus. In der VG Weilerbach wird er seit Jahrzehnten gepflegt. Mit ihren Schwerpunkten Wandern und Radtourismus liegt die Verbandsgemeinde im Trend. Anstoß gab vor vielen Jahren der Radrundweg auf der ehemaligen Bachbahntrasse, der sich auch für Skater bestens eignet. Mittlerweile ist er längst verknüpft mit dem Barbarossa-Radweg und dem Pfälzer-Land-Radweg. Bei den beschilderten Wanderwegen könnte glatt der Überblick verloren gehen, denn mittlerweile gibt es drei Themen-Rundwanderwege: Vor- und Frühgeschichte, Versuche der Erzgewinnung und Musikantentum in der Westpfalz, dazu können Gäste den Mühlenrundwanderweg, die Geo-Tour Eulenkopf, den Skulpturenweg in Rodenbach oder mit der Klostertour ein Teilstück des Jakobsweges erkunden. Auch der Premiumwanderweg „Teufelstour“ ragt in die VG. Die Wege müssen instand gehalten werden und dies mit vertretbaren Kosten. Halfmann: „Jeder Wegweiser ist ein Werbeschild. Wichtig ist die Außenwirkung, wir wollen ein gutes Bild abgeben.“ In Arbeit ist ein sogenannter Prädikatswanderweg, denn um Zertifizierungen kommen Wanderregionen nicht mehr herum. Halfmann: „Das ist ein prima Einstieg für Urlauber, die so wissen, dass sie eine bestimmte Infrastruktur vorfinden und auf möglichst naturbelassene Wege treffen.“ Die Route für den künftigen Prädikatswanderweg ist in Zusammenarbeit mit Wanderführer Jürgen Wachowski aus Otterberg schon gefunden. Sie geht quer durch die VG von Reichenbach bis Rodenbach, berücksichtigt schöne Aussichtspunkte. Ein weiteres Kriterium könnte die Geschichte der Musikanten sein, doch das Konzept werde noch verfeinert, werde dann allen Gremien vorgestellt, kündigt Halfmann an. Ein weiteres Vorhaben: Der Themenweg „Vor- und Frühgeschichte“ wird thematisch ausgearbeitet. Im Sommer wird es einen Vortrag von Landesarchäologin Andrea Zeeb-Lanz über die Kelten geben. Der Tourist im Landkreis Kaiserslautern ist der typische Kurzurlauber. Wie wird er auf die Verbandsgemeinde Weilerbach aufmerksam? „Zielgruppenwerbung ist wichtig“, sagt Halfmann. Auch die Präsenz bei touristischen Messen spielt eine Rolle. Hier, aber nicht nur hier vermisst Halfmann ab und an die personelle Power, die durch die zentrale Tourismus-Stelle beim Landkreis über einige Jahre gegeben war und unter anderem aus Kostengründen aufgelöst wurde. „Wir merken bei der Arbeit schon, dass da etwas fehlt.“ Auch die Zertifizierung von Ferienwohnungen sei aufwendiger geworden. Das Infomaterial der Verbandsgemeinde ist laut Halfmann recht aktuell. Die Wanderkarte, die 2014 mit einer 5000er Auflage herauskam, war gleich weg, eine weitere Auflage folgte. In diesem Jahr wird die Neuauflage einer Imagebroschüre angegangen, möglicherweise gibt es auch einen Museumsprospekt: Die Verbandsgemeinde hat das Beerewei(n)museum Eulenbis, das Reinhard-Blauth-Museum Weilerbach sowie das Westpfälzer Musikantenmuseum Mackenbach zu bieten. Eine Broschüre will auch „Kunst am Weg“ aufgreifen, Skulpturenweg, Wandern und Radfahren verknüpfen. Ein eigenes Gastgeberverzeichnis gibt die Verbandsgemeinde nicht heraus. Halfmann: „Wir sind im Naturpark Pfälzerwald dabei. Das hat sich bewährt.“ Von der Internetseite der VG gibt es auch Links zu den Unterkünften. Halfmann: „Schließlich vermarkten wir nicht, sondern unterstützen die Betriebe nur dabei.“ Dennoch ist ein Auftritt im Internet wichtig. 2015 wird es eine neue Homepage geben. (dre)

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