Kreis Kaiserslautern Im Wald warten die Räuber

Eine bezaubernde Komtess, ein fescher Räuberhauptmann, jede Menge Furcht einflößende Räuber: „Das Wirtshaus im Spessart“ bietet besten Abenteuer- und Komödienstoff für die Freilichtbühne Katzweiler. Premiere ist am Samstag, 21. Juni.

Die Naturbühne mit den hohen Bäumen eignet sich wieder einmal ideal für das Thema, versetzt die Zuschauer in den wildromantischen Spessart. „Für uns ist der gleichnamige Film mit Lieselotte Pulver und Carlos Thompson eine schwere Hypothek“, sagt Regisseurin Christel Heil. Im Publikum wie unter den Laienschauspielern werden die Älteren die Filmkomödie kennen, die häufig auch im Fernsehen wiederholt wird. Die Freilichtbühne hat den Stoff vor rund 15 Jahren schon einmal aufgeführt. Und schon damals waren zwei Darsteller als Räuber Knoll und Funzel mit dabei. Das köstliche Duett nach der Musik von Franz Grothe „Ach, das könnte schön sein als friedlicher Bürger“ drückt die Sehnsucht der beiden nach einem normalen bürgerlichen Leben aus – während die bösen Buben eifrig eine Fallgrube bauen. Groß ist die Schar der Räuber und der friedlichen Bürger im Pfälzerwald „Wir haben etwa 50 bis 60 Mitwirkende, teilweise als Doppelbesetzung“, erzählt die Regisseurin. Das sei erforderlich, weil viele Berufstätige, Schichtarbeiter und Schüler dabei sind, die nicht zu allen Proben und Aufführungen zur Verfügung stehen können. Wieder und wieder wird geprobt. Es geht um Tempo und Spontaneität. Auch bei einer Kaskade von Ohrfeigen: Einer bekommt eine, gibt sie weiter, der überraschte Empfänger ist auch nicht faul und schlägt den nächsten und so fort. Die Schläge sitzen. „Das haben wir aber auch genug geübt“, schmunzelt die Regisseurin. Eine große Hilfe ist für sie Melanie Weilacher, die selbst auch schon mehrfach als Schauspielerin auf der Bühne stand, dieses Mal aber die Augen überall haben muss. Sie ist für die Requisiten und Kostüme zuständig. Ihre beiden kleinen Kinder wachsen in der Theaterluft bereits auf. So wie es seinerzeit Christel Heil als Kind auch ergangen ist. Ihr Vater, der Katzweiler Pfarrer, hatte mit selbst geschriebenen Stücken den Grundstein für die Naturbühne gelegt. Wie aber geht es nun weiter mit der Komtess und den Räubern? Die um das Jahr 1800 spielende Geschichte mit dem Text von Curt Hano Gutbrod, frei nach dem Drehbuch zum Film, beschert dem Zuschauer etwas Bekanntes: Eine Geiselnahme mit Lösegeldforderung. Wie das ausgeht, wird nicht verraten. (ibr)

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