Hochspeyer Heimatforscher Franz Neumer mit 94 Jahren gestorben

Franz Neumer
Franz Neumer

Franz Neumer ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er hat sich durch sein kommunalpolitisches Engagement, aber vor allem als Heimatforscher bleibende Verdienste erworben. Am Freitag wird er in Hochspeyer beerdigt.

Geboren im rheinhessischen Friesenheim kam er im Alter von zwölf Jahren nach Hochspeyer, absolvierte ab 1942 eine Ausbildung bei der Reichsbahn und wurde noch im Januar 1945 zum Kriegsdienst eingezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg absolvierte er eine Ausbildung zum Bahnbeamten. Viele Jahre war er bei der Eisenbahndirektion Saarbrücken tätig, zuletzt als Amtsrat und Lehrer an der Eisenbahnfachschule.

Vielfältiges Engagement

Franz Neumer engagierte sich auf vielfältige Weise ehrenamtlich – sowohl im Gemeinderat von Hochspeyer, dem er für die CDU von 1984 bis 1998 angehörte, als auch als Erster Ortsbeigeordneter und als Schöffe beim Landgericht Kaiserslautern.

Seit 1956 widmete er sich intensiv der pfälzischen Heimat- und Familiengeschichte. In vielen Vorträgen informierte er über regionalgeschichtliche Themen. 1981 veröffentlichte er die Ortsgeschichte von Fischbach, vier Jahre später die von Waldleiningen. Mit dem umfangreichen Bürgerbuch der Verbandsgemeinde Hochspeyer, das alle personengeschichtlichen Daten für die Zeit von 1650 bis 1850 enthält, schuf Neumer 1995 eine wichtige Grundlage für die regionale Familiengeschichte. Ein Jahr später erschien das Buch „Hochspeyer in alten Ansichten“. 2001 publizierte er die Ortschronik seines Heimatdorfes Friesenheim.

Wissenschaftlich genaue und gut lesbare Werke

Über diese Monografien hinaus veröffentlichte Franz Neumer eine Vielzahl von Aufsätzen, vor allem in den Heimatkalendern und Heimatjahrbüchern des Landkreises Kaiserslautern und in der Zeitschrift für pfälzisch-rheinische Familienkunde. In dem von der Bezirksgruppe Kaiserslautern im Historischen Verein der Pfalz herausgegebenen Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde schrieb er unter anderem über die Grafen von Sickingen und ihren linksrheinischen Besitz, den Beginn der NS-Zeit in Hochspeyer und über die Hochspeyerer Juden. All diese Arbeiten basieren auf fundierten Quellenstudien und sind gekennzeichnet durch große wissenschaftliche Genauigkeit und gute Lesbarkeit.

In Anbetracht seiner großen Verdienste zeichneten ihn der Verein für pfälzisch-rheinische Familienkunde und der Historische Verein Kaiserslautern mit der Ehrenmitgliedschaft aus.

Am Freitag wird Franz Neumer in Hochspeyer zu Grabe getragen.

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