Kreis Kaiserslautern Gegen Frust im Obstgarten

Das Telefon der RHEINPFALZ-Gartensprechstunde klingelte gestern wieder ununterbrochen. Den Hörer nahm Gärtnermeisterin Sabine Günther ab, die verschiedenste Fragen der Leser zur anstehenden Obsternte, aber auch zu Krankheiten oder Schädlingen im Garten beantwortete.

Der Fruchtstand ist für dieses Alter in Ordnung. Wenn kein Einstich da ist, sind Fruchtfäule oder Fleckenkrankheit Ursache für die Schäden. Es ist wichtig, die befallenen Blätter aufzusammeln und nicht in den Kompost zu geben. Jetzt sollte die Narbe zudem aufgeharkt und im nächsten Jahr bei Beginn des Austriebs in den Boden Beerendünger eingebracht werden. Flieder ist nicht empfindlich. Für eine Totalverjüngung kann er bis auf den Stock geschlagen werden. Dann treibt er im nächsten Jahr aus und blüht im übernächsten. Vermutlich handelt es sich um den Apfelstecher oder -wickler. Er tritt nur zurzeit auf und verursacht Fäule. Vorbeugend sollten die abgefallenen Früchte aufgesammelt werden. Ab Mai kann man Pflanzenmadenfallen für eine Vegetationsperiode in den Baum hängen. Zum Thema Ernte: Es gibt frühe und späte Apfelsorten. Bei manchen verbessert sich die Genussreife nach dem ersten Frost. Erntereif ist der Apfel dann, wenn der Stiel gelb wird oder wenn sich der Apfel bei der Kippprobe löst: Dabei biegt man die Frucht nach oben. Allerdings muss der Stiel am Apfel bleiben, sonst ist er verletzt. Geschnitten wird der Baum von November bis Februar, aber es muss kalt sein. Man sollte so schneiden, dass man einen Hut durch den Baum werfen kann. Die Erträge der Minitrees sind in der Regel gut. Sie können online bestellt werden, aber um die örtlichen Gartenbauer und Fachgeschäfte zu unterstützen, empfehle ich, dorthin zu gehen. Zumal man dann auch einen Ansprechpartner bei Fragen hat. Keine chemischen Spritzmittel zu verwenden, ist vorbildlich. lobt Günther. Sie empfiehlt, Kupfermittel oder Netzschwefel in Abständen von zehn Tagen aufzubringen. Aber man muss die Zeit von Mai bis August berücksichtigen und mehrfach zurückschneiden. Dass die Früchte schon jetzt fallen, ist ungewöhnlich, kann aber am Alter des Baumes liegen. Was hängt, sollte auf jeden Fall noch hängen bleiben. Das Fallobst kann zum Ausreifen auf Zeitungspapier im Hellen gelagert werden. Die Erdwespen kann man mit heißem Wasser angehen oder das Nest abflammen. Auch ein Schaum kann helfen, der die Flügel verklebt. Das sind vermutlich Rostflecken. Wenn sich die Früchte bei der Kippprobe lösen, sind sie erntereif. Man kann sie noch einige Tage lagern, bis sie die Genussreife erreicht haben. Der Fruchtkörper des Hallimasch geht in den Stamm und schädigt die Zellen bis zum Absterben. Wenn der Pilz auftritt, ist es wichtig, schnell den Fruchtkörper noch vor der Sporenbildung zu entfernen und das erkrankte Holz tief bis in das gesunde auszuschneiden und es mit einem Wundverschlussmittel zu versorgen. Man kann auch versuchen, Kalk auf den Pilz zu streuen und in die Erde einzuarbeiten. Oder den Kalk in Wasser auflösen und die Lösung auf die befallenen Stellen pinseln. Allgemein sollte man bei diesem Problem Fachleute zu Rate ziehen. Das werden sie auch tun. Aber das Bekämpfen ist recht schwierig. Es ist wichtig, die Nester auszuräumen. Dazu sollte man die Wege der Ameisen beobachten, dann die Platte heben und das Nest beseitigen. Man kann es auch mit Backpulver versuchen, mit heißem Wasser oder Köderdosen. Wenn das Problem ganz extrem ist, sollte man einen Fachmann hinzuziehen. Wo Läuse sind, sind Ameisen nicht weit. Brennnesseljauche ist gut dagegen geeignet. Man kann sie mit Regenwasser ansetzen. Dazu nimmt man alle Brennnesseln, die man findet, gibt sie hinein und lässt das Ganze abgedeckt drei Tage stehen. Danach kann man die Jauche über den Komposter kippen. Damit ist der Kompost im nächsten Jahr mit Sicherheit verwendbar. Man kann versuchen, die Hornissen mit Wasser oder einem Duft, den man aufsprüht oder auf die Rinde pinselt, zu vertreiben. Zitronenwasser ist eine gute Idee, das muss man ausprobieren. Aber Vorsicht! Hornissen werden aggressiv! Zum Thema weiße Fliege: Gelbtafeln sind eher zum Bestimmen von Schädlingen nützlich, aber es gibt Nützlinge wie die Schlupfwespe, die Privatleute im Fachhandel tütchenweise bestellen können. Bei Temperaturen von 14 bis 22 Grad kann man sie zur Bekämpfung der weißen Fliege einsetzen. Die Dahlie will einiges an Wasser und Dünger. Nach dem Ausgraben im Herbst lässt man das Laub trocknen und entfernt es. Vor dem Setzen muss die Erde entfernt und die Knolle mit dem Spaten zerteilt werden. Rhododendren brauchen ph-neutralen Boden. Ein Mangel von Stickstoff oder Phosphor kann hinter den Blattschäden stecken. Jetzt können die Pflanzen mit Hornspänen aufgedüngt und gut gewässert werden. Im Frühjahr wird dann erneut aufgedüngt. Als Schutz vor zunehmend strengen Wintern empfehle ich Laub oder Rasenschnitt. Man kann auch Torfkultursubstrat einarbeiten, denn diesen lieben Rhododendren. Das kann viele Ursachen haben. In Zweifelsfällen können Gärtner eine Probe an die Gartenakademie Rheinland-Pfalz in Neustadt-Mußbach schicken, um sich Klarheit zu verschaffen. (lmo)

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