Kreis Kaiserslautern Fusion oder Zukunftsmodell

Fusion oder eigenständig weitermachen mit einem neuen Modell: Darüber beraten die Mitglieder des SV Alsenborn am Freitag, 6. Februar, 19.30 Uhr, in der Alsenzhalle in einer außerordentlichen Versammlung. Hinter den Kulissen hat sich beim Traditionsverein bereits einiges getan: Ein neu gegründeter „Förderverein SVA & JFV“ soll den Klub im Osten der Gemeinde und den Jugendförderverein Nord-West-Pfalz organisatorisch und finanziell unterstützen.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass sich in Alsenborn Widerstand regt. Wie mehrfach berichtet, möchte die Gemeinde um Ortsbürgermeister Jürgen Wenzel (CDU) die beiden Vereine SV Enkenbach und SV Alsenborn zusammenführen und hat hierfür drei Grundoptionen in den Raum gestellt: Ein Neubau auf dem Mühlberg, ein Ausbau des Geländes des SV Alsenborn und ein Ausbau des Geländes des SV Enkenbach; oder davon abgewandelt ein Neubau auf dem Enkenbacher Gelände. Die Variante, das Gelände in Alsenborn als Bauland zu verkaufen und nach einer Vereinsfusion und dem Neubau von Kunstrasenplätzen eine moderne Sportanlage auf dem Vereinsgelände des SV Enkenbach entstehen zu lassen – finanziert durch den Verkauf des SVA-Geländes – schmeckt den Mitgliedern des SV Alsenborn nicht. Mittlerweile haben nicht nur die Weggefährten von Fritz Walter Konzepte entwickelt, um die Eigenständigkeit des Sportvereins Alsenborn zu sichern. Vorsitzender Rainer Boßle will weiterhin keine Entscheidung zur Abstimmung freigeben, ohne „den historisch-emotionalen Aspekt“ zu berücksichtigen. Der Traditionsverein spielte Ende der 1960er Jahre drei Mal um den Aufstieg in die Bundesliga. Von diesen Zeiten zeugen noch heute die Stehränge und die markante Tribüne der Sportanlage an der Kinderlehre. Unterstützung hat der Sportverein durch die Gründung des „Fördervereins SVA & JFV“ erhalten. Dieser sieht sich als eine Art Dienstleister für den SV Alsenborn und den Jugendförderverein Nord-Westpfalz. Er möchte zudem Alternativen zu einer Fusion mit dem SV Enkenbach aufzeigen. Boßle zeigt sich erfreut von einem solchen Engagement: „Es wurde nicht nur ein Förderverein mit herausragenden Persönlichkeiten aus Alsenborn gegründet, auch der Sportverein verzeichnete in den letzten Wochen wieder etliche Neumitglieder und Wiedereintritte Ehemaliger.“ Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag, 6. Februar, soll nun neben der diskutierten Fusion auch ein alternatives Zukunftsmodell zur Abstimmung gebracht werden. Das wurde von einem Arbeitskreis, der sich aus Vorstandmitgliedern des SV Alsenborn und des Fördervereins zusammensetzt, entwickelt und soll die Eigenständigkeit des Vereins sicherstellen. Dass es wie bisher nicht weitergehen kann, gibt Boßle unumwunden zu. Deswegen seien Konzepte entwickelt worden, die den Verein unabhängiger von Zuwendungen und öffentlichen Geldern macht. Ortsbürgermeister Wenzel hatte, wie berichtet, angekündigt, dass es zwar weiterhin Zuschüsse für Unterhaltungsarbeiten geben soll. Dabei soll der Schwerpunkt künftig jedoch stärker auf der Jugendförderung liegen. Bei den Investitionszuschüssen müssten sich die Vereine zudem auf Einschnitte gefasst machen. Wie bei fast allen Sportvereinen falle es von Jahr zu Jahr schwerer, die finanziellen Belastungen für die Unterhaltung der Sportanlage sowie die Ausbildung und Förderung von Jugendspielern zu stemmen, berichtet Boßle. Wie der Vorsitzende des Fördervereins, Roberto Rahn, außerdem mitteilt, sollen der Sportverein Alsenborn und der Jugendförderverein finanziell und organisatorisch besser aufgestellt werden. „Wenn die Eigenständigkeit des SVA möglich ist, werden wir alles daran setzen, ein Zukunftskonzept tatkräftig zu begleiten und zu unterstützen“, sagt Rahn. Der Förderverein möchte durch Hilfestellung die Attraktivität der beiden Vereine erhöhen, Jugendspieler gewinnen und aktive Mitglieder durch gezielte Förderung zum Verbleib in den Vereinen bewegen. Zudem sei der Aufbau neuer Abteilungen im Breitensport-Bereich, die verbesserte Kommunikation nach außen sowie die Verwaltung und nachhaltige Sanierung des bestehenden Immobilienbesitzes vorgesehen. Im Jugendbereich will der Förderverein eigene Turniere organisieren und die Teilnahme an nationalen und internationalen Turnieren finanziell unterstützen. Die Förderung und Integration von Jugendspielern aus sozial schwachen sowie Migrantenfamilien seien weitere Aufgaben. (ssl)

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