Kreis Kaiserslautern Frankenstein: Verwaltungsgericht entscheidet am Freitag über Schulschließung

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Andreas Alter (SPD) schätzt die Chancen auf 50 zu 50 ein.

Nachdem das Verwaltungsgericht Koblenz am Mittwoch entschieden hat, dass nach Lieg (Kreis Cochem-Zell) auch der Schulstandort Kirchen-Herkersdorf (Kreis Altenkirchen) nicht geschlossen werden darf, regt sich in Frankenstein wieder Hoffnung, dass die örtliche Grundschule vielleicht doch noch erhalten bleibt. Am Freitag entscheidet das Neustadter Verwaltungsgericht über den Widerspruch gegen die Schließung und damit endgültig über das Schicksal der Schule.

„Ob uns der Fall Kirchen-Herkersdorf neue Hoffnung gibt? Ja klar, keine Frage!“, sagt Andreas Alter (SPD), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, der am Mittwochnachmittag das Gespräch mit dem Präsidenten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, Thomas Linnertz, suchte: Dabei wollte er diesen – nach deren erneuten Niederlage der Schulbehörde vor Gericht – dazu bewegen, das Verfahren zurückzuziehen. „Dann wären wir auf der sicheren Seite gewesen.“ Doch der Vorstoß scheiterte. Alter erhielt dieselbe Auskunft wie schon davor die RHEINPFALZ: Die Behörde will den Gerichtsentscheid von Freitag abwarten.

Das Gericht entscheidet am Freitag

„Damit hat die ADD die letzte Gelegenheit, Gerechtigkeit walten zu lassen, verstreichen lassen“, bedauert Andreas Alter. Er hatte gehofft, dass die Behörde „unserer Grundschule, die sich bewährt und gewehrt hat, doch noch die Chance gibt, weitere vier Jahre weiterzumachen und dann nochmal nach den Schülerzahlen zu schauen“. Nun liege der Ball jedoch beim Gericht. „Und wie dieses entscheidet, steht in den Sternen“, so der Bürgermeister, der die Chancen 50 zu 50 einschätzt. „Vielleicht hat der Richter ja ein Einsehen.“ Schließlich seien von den 41 Grundschulen, die das Land ursprünglich schließen wollte, nur noch Frankenstein und Reifferscheid (Kreis Ahrweiler) übrig. „Wenn man jetzt Frankenstein zu macht: Wo soll da die Einsparung sein?“, fragt er.

Schülerzahlen spielen tragende Rolle

Hoffnungsfroh ist auch Frankensteins Ortsbürgermeister Eckhard Vogel (FWG), besonders da im Fall Kirchen-Herkersdorf die dem Schließungsbeschluss zugrunde gelegten Schülerzahlen für das Gericht offenbar eine tragende Rolle spielten. „Ganz ähnlich haben auch wir argumentiert“, sagt Vogel. „Ich hoffe, das Neustadter Gericht gibt uns eine Chance. Für den Fall, dass am Freitag ein Entscheid zugunsten Frankensteins fällt, hat die Verwaltung nach Andreas Alters Aussage vorgesorgt und einen Plan B im Köcher: „Wir mussten ja in den letzten Wochen diverse Personalentscheidungen treffen. Aber wir haben alles so flexibel organisiert, dass – falls wir gewinnen – am Montag der Unterricht auch tatsächlich in Frankenstein stattfinden kann.“ 

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