Kreis Kaiserslautern Erntewetter beim Bauernmarkt

120 Beschicker und zahlreiche verkaufsoffene Geschäfte lockten am Sonntag Besucher aus Nah und Fern nach Weilerbach.
120 Beschicker und zahlreiche verkaufsoffene Geschäfte lockten am Sonntag Besucher aus Nah und Fern nach Weilerbach.

120 Beschicker boten am Sonntag in der Weilerbacher Ortsmitte ihre Waren feil. Hinzu kamen geöffnete Hinterhöfe und Plätze. Auch die örtliche Geschäftswelt hatte sich einiges einfallen lassen, um Käufer zu gewinnen. Bei sommerlichen Temperaturen lud der 17. Bauernmarkt zum Einkaufsbummel ein.

Während die einen am Nachmittag mit Tüten nach Hause gehen, treffen die anderen erst ein. Zu gern bummeln die Menschen über den Dorfplatz. Hier werden Keramik für Haus und Garten, Tischdecken, Gewürze und Haushaltswaren gezeigt, dort sind es Schmuck, Seife, Bürsten und Lederwaren. „Die sind selbstgemacht, oder?“, vergewissert sich eine Dame mit Blick auf die Liköre in dekorativen Flaschen. Schon seit Jahren gehört Marianne Klein zu den Beschickern, heute freut sich die Quirnbacherin über das schattige Plätzchen ihres Verkaufsstands. Angesichts der sommerlichen Temperaturen bläst so manche(r) die Backen auf. Eis ist heiß begehrt, genauso wie die Schattenseite entlang der Hauptstraße, auf der ausnahmsweise keine Autos rollen. „Drei Bünde Radieschen“, ordert ein Mann bei Fritz Nagel. Bei dem Obst- und Gemüsehändler aus Pirmasens geht das Geschäft gut, was deutlich an den Lücken im Sortiment zu erkennen ist. „Erdbeeren, Radieschen und Kirschen sind der Renner.“ Im Hinblick auf das baldige Marktende verkauft er seine Ware billiger: „So, die letzten Erdbeeren jetzt für fünf Euro pro Schale.“ Etwas weiter legt ein Damentrio aus Rodenbach mit vier Kindern eine Pause ein. Heike Kiefer, Susan Carter und Sidney Lehner gefällt das Angebot, auch Gewürze und Schmuck haben sie gekauft. Allerdings würden sie sich „etwas mehr Musik“ wünschen und sie vermissen eine Tierschau oder einen Streichelzoo. „Etwas Typisches von einem Bauernmarkt fehlt“, finden sie. Daneben gibt Anna Rheinheimer den „Klimaburger“ in veganer und „wilder“ Variante aus. Mit „Superresonanz“ bewertet sie das Interesse an der Gemeinschaftsaktion von Energiebüro, Jägern und dem Landesprojekt „Rheinland-Pfalz isst besser“. Über 600 Probierportionen seien bereits ausgegeben worden. Auch Stefan Geib und Sohn Felix (13) greifen nach veganen Kartoffelpuffern. „Lecker“, finden sie’s unisono . Mit Palmen, handgemixten Cocktails und einem Eiswagen hat Elisabeth Herrlinger von „Mode Barz“ ins Schwarze getroffen. „Wir waren gut besucht“, sagt sie. Nach ihrer Einschätzung seien wohl etwas weniger Menschen als im Vorjahr unterwegs. „Vielleicht wegen der Hitze“, vermutet sie. Zufrieden sind auch Manuela und Hermann Nocke, die für diesen Tag einen E-Bike-Truck gebucht haben. Seit dem Morgen sei viel los gewesen. Die Kunden hätten nicht nur geguckt, sondern auch gekauft: „Der Bauernmarkt ist immer gut besucht.“ Gut gelaunt zeigt sich auch Uwe Neu, Chef der örtlichen Buchhandlung, der vor seiner Tür zu einer Weinverkostung eingeladen hat. Viele neue Kunden von auswärts seien im Laden gewesen. Cornelia Rutz ist mit Tisch und Tee um die Ecke und somit auf die Hauptstraße gewandert, ihr Laden war ebenfalls offen. Diese Kombination hat sich bewährt. „Im Geschäft war viel los“, berichtet sie. Für Bruno Meyer hat sich der Tag ebenfalls gelohnt. Der Rodenbacher ist im Schornsteinbau tätig und vertreibt Kaminöfen. In seinem Wagen zeigt er ein solches Heizgerät. „Ich habe mich zurückhalten müssen, damit ich den Ofen nicht anschmeiße“, scherzt er. Mit einigen Besuchern ist er ins Gespräch gekommen und es wurden Adressen ausgetauscht. Harry Dinges ist als Vorsitzender des Gewerbevereins und Organisator unterwegs. Für ihn ist der Markt ein Erfolg − und das nicht nur, weil trotz der Hitze so viele Menschen da gewesen sind, sondern weil alle Beteiligten an einem Strang ziehen. „Wir sind wie eine große Familie“, stellt er fest.

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