Kreis Kaiserslautern Eingekreist:

Als im Oktober rund 160 Personen zur Auftaktveranstaltung der Ehrenamtsinitiative „Ich bin dabei!“ in die Otterberger Stadthalle gekommen sind, waren nicht nur Harald Westrich, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, sondern auch Bernhard Nacke, der Beauftragte für ehrenamtliches Engagement des Landes Rheinland-Pfalz, überrascht. Mit so vielen Interessierten hatten auch die meisten der Besucher nicht gerechnet. Die Meinungen waren damals geteilt. „Ob das was wird?“, fragten sich die einen. „In den Ortsgemeinden gibt es schon so viele Ehrenamtliche“, meinten andere. Wiederum andere waren begeistert davon Ideen zu entwickeln, wie man sich in Gruppen ehrenamtlich engagieren kann. Und siehe da: Es hat sich tatsächlich etwas entwickelt. Elf Projektgruppen sind entstanden, über 50 Personen hatten sich zuvor in einer Projekte-Werkstatt Gedanken gemacht. Entstanden ist etwa eine Gruppe, die gemeinsam in verschiedene Städte reisen will, andere wollen in geselliger Runde Stricken und Häkeln – zum Teil auch für soziale Projekte. Wiederum andere wollen sich bewegen und dann ist da noch eine Gruppe, die Geräte für hilfsbedürftige Menschen reparieren und diese beraten möchte. Die Themen sind breit, alle wollen sie aber gemeinsam etwas anpacken. Genau das ist das Schöne daran. Gemeinsam lässt sich schließlich etwas bewegen. So gesehen ist die Initiative „Ich bin dabei“ in der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg schon jetzt ein Erfolg. Morgen Abend in einer Woche sind wir schlauer. Schlauer, wenn es um die Antwort auf die Frage geht, wer künftig Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach sein wird. Bekanntlich stellen sich Amtsinhaber Klaus Layes (CDU) und der politische Neuling Max Bottin (SPD) zur Wahl. Auf die RHEINPFALZ-Podiumsdiskussion in dieser Woche vor beachtlichen 400 Zuhörern im Ramsteiner Haus des Bürgers gab es viele Reaktionen. So lobten beispielsweise die einen einen Amtsinhaber mit einer guten Bilanz. Andere sahen einen jungen Mann, der frischen Wind bringen kann. Natürlich haben beide Kandidaten den Wahlkampf noch längst nicht abgeschlossen. Der läuft nicht nur auf der Straße ab, sondern auch im sozialen Netzwerk „Facebook“. Layes präsentierte dort zum Beispiel dieser Tage ein Foto vom Neujahrsempfang der Stadt Ramstein-Miesenbach. Darauf zu sehen: Landrat Paul Junker (CDU), Landtagsabgeordneter Marcus Klein (CDU), Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (CDU), Peter Degenhardt, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl (CDU), Layes selbst (CDU) und zwei Schornsteinfeger. Kommentar des Amtsinhabers: „Soooo viel ,Schwarze’! Das muss einfach Glück bringen!!!“ Nicht schlecht. Bottin konnte pünktlich zum Dreikönigstag einen guten Konter bringen. Dank der Jusos Kaiserslautern gebe es drei neue Wahlplakate. Eines davon hat die Aufschrift „Was maxt du am 18. Januar?“ Keine Frage: Das wird ein Hingucker. Übrigens haben beide Kandidaten die sachliche Ebene bislang nicht verlassen. Es läuft ein intensiver, aber fairer Wahlkampf. Bottin stellte sogar ein Gruppenbild auf „Facebook“, wo er und seine Unterstützer (unter anderem auch der Landstuhler Stadtbürgermeister Ralf Hersina) zusammen mit Layes und seinen Wahlhelfern in Steinwenden zu sehen sind. Eine schöne Sache. Wahlkampf sollte es in diesem Jahr eigentlich auch in Bruchmühlbach-Miesau geben. Zumindest war das so vorgesehen. Als Termin stand der 19. April im Raum. Für Bürgermeister Werner Holz (SPD) sollte ein Nachfolger gesucht werden, denn seine dritte und letzte Amtszeit endet am 17. Januar 2016. Doch dann gab es vom Innenministerium die Bitte, mal mit der Festlegung eines Wahltermins zu warten. Man könnte ja auch die Bürgermeister- mit der Landtagswahl im Frühsommer 2016 zusammenzulegen, so die Überlegungen in Mainz. Für die Zeit zwischen dem 17. Januar und der Wahl des Nachfolgers von Holz könnte ein vom Land bestellter kommunaler Beauftragter die Geschicke der Verbandsgemeinde lenken. Ob das nun so kommt, oder doch gewählt wird, das weiß Werner Holz immer noch nicht. Er setzt auf ein Gespräch in Mainz, auf einen Termin wartet er aber schon einige Zeit. Die SPD hat am Donnerstagabend mit Charlotte Jentsch schon einmal eine Kandidatin gewählt. „In personeller Hinsicht haben wir damit unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt Holz. Dass aber die Zukunft seiner Verbandsgemeinde (und auch seines Nachfolgers oder der Nachfolgerin) weiter völlig unklar ist, schmeckt ihm verständlicherweise ganz und gar nicht. Gibt es künftig ein Zweiergebilde oder doch die Dreierfusion über Kreisgrenzen hinweg mit Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr? Es wird Zeit, dass in Mainz in dieser Hinsicht (und auch was die Wahl betrifft) die Karten auf den Tisch gelegt werden. Schließlich lässt sich eine Fusion nicht einfach von heute auf morgen über die Bühne bringen...

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