Kreis Kaiserslautern Ein Leben voller Tatkraft

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Albert Lickteig, der ein halbes Jahrhundert im Schuldienst stand, beteiligte sich zudem aktiv am öffentlichen Leben. Der rührige Pädagoge versah zahlreiche Ehrenämter im kulturellen und kirchlichen Bereich und erhielt für seinen Einsatz mehrere Auszeichnungen.

Am 18. Februar 1888 in Clausen geboren, wuchs er mit zwölf Geschwistern auf. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Speyer unterrichtete er zunächst in einigen Orten der Vorderpfalz. 1914 kam er nach Obermoschel, wo er 13 Jahre als Volksschullehrer wirkte. Von 1927 an arbeitete er dort als Gewerbeoberlehrer und Berufsschulleiter. 1932 wurde Lickteig nach Landstuhl versetzt, wo er die Berufsschule der Stadt übernahm und unter oft schwierigen Bedingungen ausbaute. 1954 trat der Berufsschuldirektor in den Ruhestand, unterrichtete jedoch noch drei Jahre lang ehrenamtlich weiter. Seine Verdienste um den Auf- und Ausbau der Schule wurde 1966 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Anstalt und außerdem in einer Festschrift gewürdigt. Der engagierte Volksbildner betätigte sich schon in Obermoschel als Vorsitzender von kulturellen Vereinen, gründete die Freilichtbühne Moschellandsburg, richtete eine Bezirksbildstelle und eine Volksbücherei ein. Die dortigen Kirchenchöre wählten ihn zum Bezirksdirigenten der Nordpfalz. 1928 organisierte der den Heimattag „Moscheler Hemekummes“, zu dem Gäste aus der ganzen Welt anreisten. Auch in Landstuhl setzte Lickteig seine ehrenamtliche Tätigkeit fort. Er war der erste Dirigent des städtischen Volkschors, arbeitete beim Heimatfest von 1951 mit und zählte zu den Mitbegründern der hiesigen Volkshochschule. Er dokumentierte die Ausflugsfahrten der Volkshochschule und sammelte vor allem Material zur Geschichte und Landschaft der Westpfalz. Die gefundenen Texte und Bilder stellte er in mehreren Bänden zu einem Archiv der Heimatkunde zusammen. Lickteigs rastloses Wirken für die Allgemeinheit wurde mit mehreren Ehrungen anerkannt. Für seine Verdienste im Ersten Weltkrieg erhielt er das König-Ludwig-Kreuz, für seine kirchliche Arbeit das Goldene Papst-Kreuz. Der Pfälzische Sängerbund verlieh ihm die Ehrenplakette für besondere Verdienste um den Gesang, der Landkreis Kaiserslautern zeichnete ihn mit seiner Ehrenmedaille aus. Albert Lickteig starb nach einem reichen und erfüllten Leben am 31. Januar 1979 und wurde in Landstuhl beigesetzt. (khs)

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