Kreis Kaiserslautern Ein Leben für die Kirchenmusik

Über sechs Jahrzehnte − von 1948 bis 2013 − war Rolf Heil Organist in Otterbach. Am Sonntag wurde der engagierte Musiker und Chorleiter offiziell verabschiedet.

Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald überreichte Heil die Dankesurkunde des Landesverbands für Kirchenmusik in der evangelischen Kirche der Pfalz. 65 Jahre Treue als Organist und Chorleiter wurden damit gewürdigt.

Im Hauptberuf war Rolf Heil, Jahrgang 1926, Lehrer am Albert-Schweitzer-Gymnasium Kaiserslautern. Seine Freizeit gehörte seit frühester Jugend der Kirchenmusik. Nach dem Abitur im Frühjahr 1946 studierte er Schulmusik in Mainz. In den Ferien und gelegentlich an den Wochenenden übernahm er für den Vater und amtierenden Organisten und Chorleiter vertretungsweise den Orgeldienst in Otterbach. 1957 wurde ans Studienseminar Kaiserslautern berufen und mit der Ausbildung der Musikreferendare betraut − eine Lehrtätigkeit, die er bis zum Eintritt in den Ruhestand 1990 ausübte.

Von 1952 bis ’78 leitete der Musiker den Stiftskirchenchor in Kaiserslautern. Im selben Jahr übernahm er von seinem Vater den Kirchenchor Otterbach und führte das Amt des Dekanatsobmanns für Kirchenmusik, das der Vater inne hatte, über viele Jahre weiter. Auch der Organistendienst ging fließend vom Vater auf den Sohn über. Es folgte über viele Jahre hinaus gemeinsames Auftreten des Stiftskirchen- und des evangelischen Kirchenchors Otterbach bei Konzerten und bei Landesmusiktagen in Speyer.

Aufgrund seiner musikalischen Ausbildung und seiner langjährigen praktischen Bewährung wurde Rolf Heil 1964 durch das Amt für Kirchenmusik als B-Kirchenmusiker bestätigt. 1971 erfolgte die Zusammenführung des katholischen und evangelischen Kirchenchors Otterbach zur ökumenischen Kantorei unter seiner Leitung. 1972 übergab er den evangelischen Kirchenchor an Paul Friedrich Römer, um ihn von 1988 bis 2000 wieder selbst zu leiten.

Neben seinen musikalischen Aktivitäten in der evangelischen Kirche übernahm Rolf Heil auch Verantwortung in der kirchlichen Arbeit. Von 1972 bis 2008 gehörte er dem Otterbacher Presbyterium an, davon 18 Jahre als Vorsitzender. Zwölf Jahre lang - von 1990 bis 2002 - war er Mitglied der Bezirks-, von 1984 bis ’96 der Landessynode. In dieser Zeit arbeitete er am neuen Gesangbuch und der neuen Agende mit. Von 1990 bis ’96 war Heil Mitglied des Bezirkskirchenrats.

Markus Henz wurde am Sonntag als neuer Bezirkskantor für die protestantischen Dekanate Otterbach, Lauterecken und Rockenhausen von Oberkirchenrat Manfred Sutter mit Handschlag in sein Amt eingeführt (die RHEINPFALZ berichtete berichtete Samstag). (amk)

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