Kreis Kaiserslautern Ein Festtag, ein Gedenkjahr, zwei Wahlen

2015 ist das Jahr für Ramstein-Miesenbach: Der Rheinland-Pfalz-Tag wird Tausende in die Stadt locken. Aber auch Landstuhl hat zum Sickingen-Jahr einiges zu bieten. Nicht zuletzt werden im neuen Jahr mindestens zwei Bürgermeister urgewählt. Im Fall Bruchmühlbach-Miesau steht der Wahltermin allerdings noch in den Sternen. Das wiederum hat mit dem Thema Fusion zu tun, das auch 2015 die Politik beschäftigen wird.

Weil Kaiserslautern nicht wollte, kommt das Landesfest vom 26. bis 28. Juni 2015 nach Ramstein-Miesenbach. Ein ganzes Jahr lang feiert die Stadt außerdem 800 Jahre Ersterwähnung – und so hat sich auch die Narrenzunft des Stadtjubiläums bemächtigt. Motto der Kampagne, das den Jahresorden 2014/2015 ziert: „Die Stadt Ramstein wird 800 Jahr, es feiert mit die Narrenschar.“ Höhepunkt: der Westricher Fasnachtsumzug, in diesem Jahr wird er am 17. Februar zum 63. Mal durch Ramstein ziehen. Den „Bruchkatzen“ sei Dank. Vor 800 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde auch Spesbach, Ortsteil von Hütschenhausen. Hütschenhausen ist die größte Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach und wurde 1969 aus den Orten Hütschenhausen, Spesbach und Katzenbach gebildet. Spesbach mit den Wohnplätzen Rothenfelderhof und Simserhof hat rund 1300 Einwohner. Der Nanstein wird im Sickingen-Jahr 2015 – ausgerufen vom Land – zum Schauplatz eines Ritterlagers. Den Auftakt zu dem viertägigen Veranstaltungsreigen macht das Sickingen-Gedenken am 7. Mai: Dabei wird der Angriff auf die Burg Nanstein nachgespielt, bei dem Ritter Franz 1523 ums Leben kam. Am 8./9. Mai wollen etwa 100 Aktive der Vereins „Legende“ in altertümlicher Gewandung für ein uriges Markttreiben sorgen. An den Abenden übernehmen mittelalterliche Musikgruppen die Unterhaltung. Für den Sonntag ist ein ökumenischer Gottesdienst im Burghof geplant. Am gleichen Tag feiern auch die „Sickinger Herolde“ ihr 80-jähriges Bestehen und erwarten mehrere Musikvereine als Gäste. Das Land widmet Franz von Sickingen (1481 bis 1523) eine Ausstellung im Mainzer Landesmuseum. Zwei Bürgermeister-Urwahlen werden 2015 über die Bühne gehen. Am 18. Januar steht der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach zur Wahl. Es kandidieren Amtsinhaber Klaus Layes (CDU) und SPD-Herausforderer Max Bottin. In der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd wird am 10. Mai an die Urnen gerufen. Auf diesen Termin einigte sich der Verbandsgemeinderat gegen die Stimmen der SPD. Diese wünschte sich einen späteren Wahltermin mit Blick auf die bevorstehende Fusion mit der Verbandsgemeinde Landstuhl. Die FWG hat Amtsinhaber Uwe Unnold bereits als Kandidaten bestimmt. Die SPD will noch einen Bewerber aufstellen. Die CDU hat angekündigt, keinen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Auch in der VG Bruchmühlbach-Miesau geht eine Amtszeit zu Ende. Ein Wahl-Termin steht allerdings noch nicht fest. Ursprünglich sollten die Bürger am 19. April an die Urnen gehen, doch das Land hatte den Verbandsgemeinderat darum gebeten, noch keinen Termin festzusetzen. In Mainz gibt es im Zusammenhang mit der Gebietsreform Überlegungen, den Termin für die Bürgermeisterwahl mit der Landtagswahl im Frühsommer 2016 zusammenzulegen. Nicht mehr antreten wird Amtsinhaber Werner Holz (SPD). Der SPD-Gemeindeverband wird demnächst seine Kandidatin nominieren. Zwei Frauen sind im Gespräch: Barbara Schommer, Ortsbürgermeisterin von Martinshöhe, und Charlotte Jentsch, Rechtsanwältin aus Waldmohr. Viele Jahrzehnte reicht in Enkenbach-Alsenborn der Wunsch nach einer Umgehungsstraße zurück – manche behaupten, dass es erste Überlegungen schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab. 2015 wird das Jahr sein, in dem die Umgehung fertiggestellt wird. Nach dem Süden macht die Umfahrung im Norden das Straßenbauprojekt komplett. Gesamtkosten rund 22,8 Millionen Euro. Voll im Plan sind die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt Miesau, die im Sommer 2015 fertig sein soll. Kosten insgesamt 1,2 Millionen Euro. Eine Riesenfete könnte es in Mehlbach geben, wenn der Ausbau der Ortsdurchfahrt (L388) endlich zu einem Ende kommt. Beginn der Ausbauarbeiten war im Oktober 2012. Zwei Jahre Bauzeit wurden für die ein Kilometer lange Strecke anvisiert, Kosten rund 1,43 Millionen Euro. Auf den Sommer 2015 wagt wohl niemand eine Vorausschau, doch läuft alles nach Plan, könnten sich die Fans des Otterberger Naturbads auf ein runderneuertes Bad freuen mit einem neuen Umkleide-, Gastronomie- und Familienbereich. Das Bad soll nach der Renovierung voraussichtlich am 1. Juni öffnen. Falls der Sommer dann da ist. Gleich nebenan heißt es: Ade Hart- und Rasenplatz in Otterberg! 2015 wird auf der neuesten Generation Kunstrasen gekickt – wenn das neue Sport- und Freizeitzentrum termingerecht über die Bühne geht. Das Spielfeld wird etwas kleiner als bisher. Die Leichtathleten dürfen sich zudem über eine Kunststoffbahn mit vier Bahnen freuen. 2015 soll das Hospiz öffnen, das der DRK-Kreisverband Kaiserslautern-Land in Kooperation mit dem Landstuhler St.-Johannis-Krankenhaus neben der Klinik errichtet. Die Kosten für dieses Projekt werden sich auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen. 250.000 Euro hat das DRK aus einer Erbschaft erhalten. Das Deutsche Hilfswerk beteiligt sich mit 300.000 Euro, der Kreis mit 50.000 Euro. Dazu kommen Spenden, Fördermittel, Einnahmen aus Patenschaften und Aktivitäten eines Fördervereins. Vor der Einweihung steht auch der Erweiterungsbau des Verwaltungsgebäudes in Weilerbach. Die erste Sitzung des Verbandsgemeinderats war schon im vergangenen Jahr, auch das Bürgercenter hat bereits geöffnet. Geld floss und fließt für die kleinsten Kreisbürger, die einen Rechtsanspruch für einen Kita-Platz haben. Die kommunale Kindertagesstätte in Miesenbach wuchs auf dem Spielplatz in die Höhe, Baukosten rund 2,8 Millionen Euro. Mitte 2015 wird wohl Eröffnung gefeiert. In Trippstadt wurde am Schlosspark eine neue Kindertagesstätte gebaut. Fertigstellung voraussichtlich im Februar/März 2015. Umgebaut und saniert wird die Kindertagesstätte Vogelbach. Bis 2015 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 415.000 Euro. Für kleine wie große Kreisbürger lohnt ein Besuch auf der Freilichtbühne Katzweiler. Im Sommer 2015 führen die Freilichtspiele in ein verwunschenes Schloss, wo „Die Schöne und das Biest“ warten. Premiere ist am 30. Mai. Das Volksmärchen aus Frankreich wird erstmals aufgeführt. Im Erwachsenenstück dreht sich ab 13. Juni alles um „Sugar“ , denn „Manche mögen′s heiß“. Wie im Spielfilm mit Marilyn Monroe, Jack Lemmon und Tony Curtis werden schwungvolle Rhythmen zu hören sein. Bei den Burgspielen Landstuhl dürfen sich die Besucher auf eine besondere Version des Shakespeare’schen Sommernachtstraums freuen: „Verliebt, Verhext, Verdreht“ steht ab 4. Juli auf dem Spielplan. Ein Umzug steht den Mitarbeitern der Kreisverwaltung bevor. 2014 fielen die Würfel für die Sanierung der Außenfassade an dem denkmalgeschützten Bau in der Lauterstraße. Die Kosten: voraussichtlich rund sieben Millionen Euro. Das Land gibt eine Förderung von 60 Prozent. Die Verwaltung weicht den Arbeiten aus und zieht Ende 2015 ins SWK-Gebäude in der Burgstraße. Die Räume werden für die Dauer der Sanierung angemietet. Im Januar 2016 sollen die Bauarbeiten beginnen und Mitte 2017 können die Mitarbeiter wieder ins sanierte Kreishaus einziehen. (dre)

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