Kreis Kaiserslautern Efeu symbolisiert Unsterblichkeit

Noch vor Beginn des Trauermonats werden die Gräber auf den Friedhöfen winterfest gemacht und geschmückt. Viele Hinterbliebene fragen sich: Was darf ich pflanzen? Wie kann ich ein Grab hübsch gestalten? Was ist überhaupt erlaubt und was geeignet? Sabine Günther, in deren Zuständigkeitsbereich als Leiterin der Stadtgärtnerei Landstuhl auch der Friedhof fällt, weiß Rat und gibt bei unserem Gartentelefon am morgigen Dienstag, 28. November, von 10 bis 12 Uhr wieder viele Tipps.

Für viele Hinterbliebene nimmt der Gang zum Friedhof verbunden mit der Pflege des Grabes einen hohen Stellenwert ein. „Grabgestaltung ist individuelle Trauerarbeit“, weiß Günther aus ihrer langjährigen Erfahrung. Aber sie betont auch, dass nicht alle Wünsche der Angehörigen berücksichtigt werden können. „Jeder Friedhof hat eine Satzung, in der die allgemeine Grabgestaltung geregelt ist“, erläutert die Fachfrau: Darunter fallen die Größe der Gräber, die Anlage mit ihrer Formgebung, die Materialien ebenso wie die Bepflanzung. Hintergrund sei der Wunsch nach einem einheitlichen Gesamtcharakter des Friedhofs. „Meist informiert man sich aber erst dann über die rechtlichen Grundlagen, wenn Probleme auftauchen“, sagt sie. Als ein Beispiel führt Günther den Kies an. In der Satzung sei festgelegt, ob und in welcher Farbe er auf oder um das Grab gestreut werden könne. Um das gewünschte einheitliche Erscheinungsbild zu gewährleisten, werde dieser von einigen Kommunen zur Verfügung gestellt. „In Landstuhl ist zum Beispiel roter Kies vorgegeben“, berichtet sie. In der Regel sei in der Friedhofssatzung auch festgehalten, dass keine Bäume erster Ordnung wie Eiche, Buche oder Linde auf das Grab gepflanzt werden dürfen. Ebenso sollten Blumenspenden und Kränze, die nach der Beisetzung verwelkt sind, entfernt und die Grabanlage sollte in einen ansehnlichen Zustand gebracht werden. Für die Totengedenktage ist es Brauch, die Gräber mit Gestecken und bepflanzten Schalen zu schmücken. Doch sie decken gerade für hungrige Waldbewohner den Tisch. „Wild, Hase und Mäuse, speziell die Rötelmaus, knabbern alles an. Das ist dann meist ein Totalschaden“, erzählt die Fachfrau. Um dies zu verhindern, können die Hungrigen überlistet werden. „Man kann zum Beispiel Wattebäusche mit altem Parfüm tränken und sie auslegen“, hat sie einen Tipp. Auch mit Haar- oder Raumspray eingesprühter Grabschmuck kann die gefräßigen Tiere fernhalten. Eine andere Möglichkeit: Abgeschnittene Haare vom Friseur holen und sie ausstreuen. Oder, wer das will, rotweißes Flatterband oder eine CD als Blinklicht zum Abschrecken aufhängen. Das Grab kann jetzt auch mit Tannenzweigen oder einem Netz abgedeckt werden. „Das schützt empfindliche Pflanzen vor Frost und Laub“, weist Günther hin. Welche Pflanzen auf dem Grab gesetzt werden, ist auch von der Persönlichkeit des Verstorbenen und dem Geschmack der Angehörigen abhängig. Ebenso spielen Lichtverhältnisse, Lage und Standort des Grabes sowie die Bodenbeschaffenheit im Hinblick auf die Wasserversorgung der Pflanzen eine Rolle. „Es sollte immer als Oberboden eine Pflanzerde ausgebracht werden“, empfiehlt die Gärtnermeisterin. Bunte Farbtupfer bringt selbst während der tristen Tage das dreifarbige Heidekraut mit weißen, rosa und purpurfarbenen sowie hellgrünen Blüten. Dankbare Begleiter sind Immergrün und Efeu als Symbolpflanze für Ehe und Unsterblichkeit. „Das gibt es auch in Herzform und mit bis zu drei Farben“, berichtet Günther. Andere gut geeignete Pflanzen seien Gehölze und Kleinsträucher sowie Stauden, Farne, Gräser oder Bodendecker.

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