Kreis Kaiserslautern Beim Brandschutz lässt der Kreis nichts anbrennen

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Die Schulen des Landkreises Kaiserslautern haben Glück: Keine ist in Gefahr. Das sagt die Kreisverwaltung über die Schulen ihrer Trägerschaft, wenn es um die Frage nach den Kosten für den Brandschutz geht. Hier gebe es im Vergleich zu anderen Landkreisen keine Probleme durch schärfere Kontrollen der gesetzlichen Vorgaben.

Ganz anders sah es für eine Schule im Trier-Saarburg-Kreis aus: 1,7 Millionen Euro wurden wegen des Brandschutzes für den Doppelstandort der Realschule plus im Hochwald nötig. Und so hatten laut „Trierischen Volksfreund“ vom Februar die Kreistags-Fraktionen über die Schließung des Schulstandortes nachgedacht. Letztlich sichert eine Garantie des Landes nun den Fortbestand der Realschule plus in Kell und Zerf. Angesichts dieser Meldung können die Schulen im Landkreis Kaiserslautern aufatmen: Kein Standort der Schulen in deren Trägerschaft ist in Gefahr. Diese beruhigende Auskunft gaben die Fachleute der Kreisverwaltung in einem Gespräch mit der RHEINPFALZ über den Stellenwert des vorbeugenden Brandschutzes. Unter den Schulen des Landkreises gebe es „keine Sorgenkinder“, sagte Karl-Ludwig Kusche, Leiter der Abteilung Bauen und Umwelt in der Kreisverwaltung. Es gelte, nicht nur die Investitionskosten zu beachten, sondern auch den Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Das sei auch der Unterschied zum Kreis Trier-Saarburg, denn im Kreis Kaiserslautern handele es sich um große Schulen mit soliden Anmeldezahlen. Deshalb stelle sich hier die Frage nach dem Erhalt der einen oder anderen Schule erst gar nicht. Aus Gründen des vorbeugenden Brandschutzes habe die Kreisverwaltung, so Abteilungsleiter Kusche, in diesem Jahr 600.000 Euro investiert und für das Jahr 2017 seien nach derzeitigem Stand noch einmal 70.000 Euro eingeplant. Für die konkrete Verwendung des Geldes habe man Konzepte durch ein Fachbüro ausarbeiten lassen und sei danach vorgegangen. Bei der Optimierung des Brandschutzes in der Sporthalle des Gymnasiums in Landstuhl, führte Kusche aus, gehe es beispielsweise darum, einen zweiten Rettungsweg zu schaffen. Dies sei sehr kostenintensiv, aber seit Mitte der 1990er Jahre eine bindende Vorschrift der Landesbauordnung. Marco Scheidel, der feuerwehrtechnische Bedienstete des Landkreises ergänzte: „Diese Vorschriften sind in den letzten Jahren auch nicht verschärft worden, sondern sie werden seit einigen katastrophalen Ereignissen wie dem Brand des Düsseldorfer Flughafens viel genauer kontrolliert und energisch durchgesetzt.“ Noch ein anderes Beispiel nannte Abteilungsleiter Hans-Ludwig Kusche: Bei den Gebäuden der Hans-Zulliger-Schule in Enkenbach-Alsenborn habe man es mit einem Alt- und einem Neubau zu tun. Auch hier ginge es zum einen um den zweiten Rettungsweg, zum anderen aber auch um die Optimierung der Treppenhäuser. Bedeutende Kostenfaktoren seien in solchen Fällen beispielsweise auch die Türen, die im Brandfalle den gefährlichen Rauch zurückhalten müssten. Das erfordere nicht nur eine sorgfältige Abdichtung, sondern auch eine regelrechte Abschottung, die bis in die Deckenkonstruktion hineinreiche. Eine zweiflügelige Tür koste dann oft 5000 bis 6000 Euro. Wie im Landkreis Trier-Saarburg sind die finanziellen Mittel auch im Kreis Kaiserslautern begrenzt. Das wirft natürlich die Frage nach der Abwägung mit anderen Haushaltsposten auf. „Da hört der Spaß auf“, meinte Kusche fast empört, „bei der vorbeugenden Gefahrenabwehr gibt es kein Vertun, auch wenn der Landkreis nicht auf Rosen gebettet ist.“ (jba)

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