Kreis Germersheim Wochen Spitzen:

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Beim Jahrestreffen der Vereinsmitglieder der „German Street Rod Association“ (GSRA) am vergangenen Wochenende kam die bundesdeutsche „Hot Rod“-Szene auf dem Germersheimer Messplatz zusammen. Nicht ohne berechtigten Stolz zeigten alle „Rodder“ ihre automobilen Unikate und gaben bereitwillig Informationen rund um die Technik und den oftmals Jahre dauernden Werdegang ihrer Fahrzeuge. Wirklich alle „Rodder“? Nein. Während das Mitteilungsbedürfnis eines Teilnehmers soweit ging, dass er mit Goldstift auf dem seidenmattschwarzen Blechkleid des Kofferraumdeckels alle verbauten Teile im Telegrammstil aufgelistet hatte, gab sich der Fahrer eines 31er Ford plötzlich auffallend zugeknöpft und wortkarg. Vom freien Mitarbeiter der „RHEINPFALZ“ auf den ungewöhnlichen Chrysler „Hemi“- V8-Motor angesprochen, erkundigte sich der durch diese Sachkenntnis verunsicherte Teilnehmer nach einem Presseausweis. Er hielt den mit Block und Kugelschreiber ausgestatteten Schreiber offenbar für einen „undercover“ ermittelnden TÜV-Mitarbeiter. Große Zahlen und gewaltige Mengen wurden diese Woche beim Ortstermin am Leimersheimer Pumpwerk genannt. Jeweils 250 Kilowattstunden Leistung bringen die beiden dort stationierten Pumpen und damit schafft jede 3,3 Kubikmeter Wasser – das sind 3300 Liter – in jeder Sekunde weg. Noch größer wird’s im dazugehörigen Verbundpumpwerk Sondernheim, das locker 18 Kubikmeter Wasser pro Sekunde vom Michelsbach in den Rhein befördert – 18.000 Liter Wasser in einer einzelnen Sekunde! Dass diese Leistung auch ihren Preis hat, ist zu erahnen. Betriebsleiter Wolfgang Reichelt nannte Zahlen: Im Juli, Stand Montag, 18., wurden 102.000 Euro an Energiekosten für den Betrieb der Pumpwerke aufgebracht. Rund 90.000 Euro für Strom und 12.000 Euro für Diesel. Den Wunsch eines Besuchers, die Pumpen zur Demonstration doch mal kurz anzuwerfen, lächelte Reichelt mit der Bemerkung weg, das würde rund 1500 Euro kosten. Eine wahrhaft teure Vorführung. Sie unterblieb dann auch. Warum diese Pumpwerke entlang des Rheins nicht nur groß und stark und teuer sind, sondern auch noch ziemlich wichtig, erläuterte Reinhard Scherrer als Chef des Entwässerungsverbandes. Was passieren würde, gäbe es diese Pumpen nicht, bezeichnete er nicht als „absaufen“, wie mancher der Besucher meinte, sondern eher als langsames „versumpfen“ im Wasser, das die Bäche von der Haardt bringen. – Jetzt ist nahezu jeder schon einmal mehr oder weniger langsam „versumpft“ und hatte vermutlich Spaß dabei. Ein versumpftes Rhein-Tiefgestade mit Dörfern wie Leimersheim drin, wäre aber eher spaßfrei. Deshalb sollen Pumpwerke ruhig pumpen – auch wenn sie nicht nur groß und stark, sondern auch noch teuer sind. „Roland, sollen wir die Sitzung unterbrechen?“, rief CDU-Mann Armin Buchlaub seinem SPD-Kollegen Roland Dübon am Donnerstag im Stadtrat Hagenbach zu. Gelächter im Saal. Was war passiert? Dübons Handy hatte sich laut gemeldet, weil er vergessen hatte, es auszuschalten. Er nahm die Frotzeleien seiner Kollegen aber zunächst kommentarlos hin – weiter ging’s mit dem Bericht des Seniorenbeirats. Erst als dieser vorgetragen war, meldete sich der 65-jährige Ex-Lehrer zu Wort. Er solle sich für die Arbeit des Seniorenbeitrags bedanken, rief er in die Runde. „Die Nachricht kam gerade eben.“ Alles lachte und Dübon bekam für den kessen Spruch einen leichten Klaps von Sitznachbar Gerd Meyer: „Gerade noch mal die Kurve gekriegt.“ Ein schönes Wochenende |lh

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