Steinweiler Steinweiler plant für Betreuende Grundschule

Die Grundschule in Steinweiler soll einen Anbau bekommen.
Die Grundschule in Steinweiler soll einen Anbau bekommen.

Damit alle Kinder im Grundschulalter, deren Eltern dies wünschen, künftig von Montag bis Freitag ganztags betreut werden können, wird die Ortsgemeinde die Betreuende Grundschule ausbauen. Dringend gebraucht wird nicht nur eine Küche. Sorgen bereiten die zu erwartenden Kosten.

Damit der Anspruch auf eine Betreuung von 8 bis 16 Uhr mit Mittagsverpflegung in der Grundschule erfüllt werden kann, werden weitere Räume gebraucht. Entstehen soll ein zweigeschossiger Neubau als Verlängerung des nördlichen Flügels. Dieser wird im Obergeschoss dem bestehenden Mehrzweckraum aufgesattelt. Dadurch werden die erforderliche Höhe und Tiefe für eine Erschließung des Anbaus geschaffen. Nach langer und intensiver Vorbereitung und zahlreichen Gesprächen mit den beiden Kindertagesstätten, der Grundschule, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und allen Beteiligten stellte Ortsbürgermeister Michael Detzel (CDU) bei der Sitzung des Ortsgemeinderates jetzt ein Konzept vor, das einmütige Unterstützung fand.

Von mehreren Seiten wurde der Ausbau der Betreuenden Grundschule favorisiert, dem auch der Schulträgerausschuss der Ortsgemeinde einstimmig befürwortet hatte. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Derzeit gibt es in Steinweiler zwei Kitas, eine Gruppe im Kindergarten unter katholischer Trägerschaft und eine dreigruppige protestantische Kita. Letzterer ist derzeit noch ein Schülerhort angegliedert, der von 20 Kindern besucht wird. Daneben gibt es die Betreuende Grundschule mit einer Gruppe von 25 Schülern. Dieser Hort kann aber auf Dauer nicht weitergeführt werden, weil die Kita in protestantischer Trägerschaft für alle Kinder, man spricht von 65 bis 70 in drei Gruppen, ein Ganztagsangebot unterbreiten muss, die Räume also selbst benötigt.

Der Hort geht in dieser auf. Das Grundschulgebäude muss deshalb erweitert werden und einen Anbau in nördlicher Richtung erhalten, wie er vom Architekturbüro Krüger aus Karlsruhe im Rahmen einer „Konzeptstudie“ empfohlen worden war. In den Vorgesprächen hierzu hat die ADD bereits einen zusätzlichen Raumbedarf für bis zu 100 zu betreuende Kinder in der Größenordnung von 272 Quadratmetern anerkannt. Die Grundschule benötigt mehr Räume für die Schulsozialarbeit, für die Differenzierung, die Sprachförderung und für Integrationsmaßnahmen, einen Raum für die Bibliothek und einen Materialraum.

Caterer soll Mittagessen liefern

Damit die Betreuende Grundschule gewährleistet werden kann, müssen zudem ein Speiseraum und eine Küche, geplant ist die Anlieferung des Mittagessens durch einen Caterer, aber auch ein Raum für die Betreuung selbst zusätzlich geschaffen werden. Die entsprechenden Planungsarbeiten müssen nun ausgeschrieben werden, und zwar europaweit. Deshalb schon, weil man mit Kosten allein für die Planung in einer Größenordnung von mehr als 221.000 Euro rechnen müsse, wie Ortsbürgermeister Detzel andeutete. Weil dem so ist, muss jetzt noch ein Büro eingeschaltet werden, das diese europaweite Ausschreibung vorbereitet. Die Höhe der Gesamtkosten könne derzeit noch nicht beziffert werden, man müsse aber wohl mit einem Betrag von 2,5 bis 3 Millionen Euro rechnen. Bedauerlich sei, so der Ortsbürgermeister, dass nur die reinen Baukosten für die Räume durch das Land gefördert werden. Den Löwenanteil werde wohl die Ortsgemeinde aufbringen müssen, fürchtet Detzel. Dennoch werde man das Projekt jetzt angehen, auch um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und um den Erwartungen der Eltern vor Ort gerecht zu werden.

Dies unterstützten auch die Sprecher der drei Fraktionen. Norbert Knauber (CDU) meinte, es gebe keine Alternativen hierzu, weil die Ganztagsschule in Angebotsform für die kleine Grundschule nicht in Frage komme. Knauber kritisierte auch, dass das Land Gesetze beschließe und die Gemeinden bei der Finanzierung im Regen stehen lasse. Für die Freie Wählergruppe meinte Stefanie Bohlender-Kehrt, dass das Vorhaben eineinhalb Jahre lang sehr gründlich vorbereitet worden sei. Und Jürgen Hust (SPD) betonte, dass die vorgelegte „Planvariante V2“ sehr realistisch sei. Wie deren Umsetzung zu bezahlen sei, wisse derzeit aber noch niemand.

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