Kreis Germersheim Schnell in die Zukunft

Lange hat es gedauert, doch jetzt ist es da, dass schnelle Internet. Zwar schon am 22. Januar freigeschaltet, folgte am Mittwoch die offizielle Einweihung. Rund 100 Bürger folgten der Einladung ins Bürgerhaus. Mit bis zu 100.000 Mbite können sie jetzt über die neuen Glasfaserleitungen surfen.

Ortsbürgermeister Michael Detzel (CDU) setzte denn auch in seiner Rede diese neue technische Errungenschaft fast auf eine Stufe mit der Elektrifizierung des Ortes 1937, den Wasseranschluss 1955 oder den ersten Telefone 1965. Schnelles Internet sei heute ein wichtiger Standortfaktor einer Gemeinde. Dies war bisher in Steinweiler nicht möglich, da der Verteiler in Billigheim zu weit weg ist und die alten Kupferleitung auf dieser Länge Datengeschwindigkeit verlieren. Der Weg zum schnellen Internet war lang und steinig. Bereits 2009 sei deshalb ein Arbeitskreis von Gemeindevertretern gegründet worden, der die Möglichkeiten von schnellem Internet auslotete. Richtfunk, DSL Via Satellit, WLan, Strom- oder TV-Kabel, UMTS, alles wurde begutachtet und hatte Nachteile. Übrig blieb die Glasfaserleitung, deren einziger Nachteil die hohen Kosten sind. Über 300.000 Euro hätte eine Trasse von Billigheim aus kosten sollen. Der Plan, die Glasfaserleitungen entlang der Bahn anzumieten, zerschlug sich. Dann kam die Firma Inexio, zu der es bereits seit 2010 Kontakte gab, ins Spiel. Denn die wollte entlang der A 65 ein Glasfaserkabel legen. 2013 wurde ein Kooperationsvertrag abgeschlossen. Der Anschluss sollte eigentlich bis Sommer 2014 funktionieren, doch dann wurde es Januar 2015. Rasend schnell innerhalb von nicht einmal zwei Monaten wurden dafür im Herbst die Leitungen verlegt und sechs Technik-Kästen gesetzt. Heute kann Steinweiler jedem Bürger mindestens 50.000 Mbite und bis zu 100.000 Mbite bieten, betonte Detzel. Insgesamt 100.000 Euro musste die Gemeinde dafür bezahlen - Zuschüsse gab es keine. Geld, das gut angelegt sei, wie Detzel findet. Und auch Anja Schramm von Inexio war froh über den Anschluss. Zwar gebe es bisher erst 80 Verträge, aber das hänge auch mit den Fristen der alten Verträge zusammen. Erst bei 240 Verträgen beginne für Inexio die Wirtschaftlichkeit. Sie sei aber guten Mutes, dass noch mehr Bürger einen Vertrag unterschreiben. Eine Infoveranstaltung von Inexio findet am Mittwoch, 25. März, 16 bis 19 Uhr, im Bürgerhaus statt. (lnn)

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