Lustadt Ruheforst soll noch in diesem Jahr eröffnet werden

Der Ruheforst in Wilgartswiesen mit seinem Abschiedspavillon gilt als Basis für das Lustadter Projekt.
Der Ruheforst in Wilgartswiesen mit seinem Abschiedspavillon gilt als Basis für das Lustadter Projekt.

Um den seit Jahren in Lustadt geplanten Ruheforst war es lange Zeit ruhig. In den letzten Wochen hat das Projekt aber stark an Fahrt aufgenommen. Flott soll es auch weitergehen: Viele wichtige Entscheidungen stehen an. Einen Namensvorschlag gibt es bereits.

Im Februar haben die Mitglieder des Arbeitskreises (AK) Ruheforst die Waldbestattungsstätte in Wilgartswiesen besichtigt und laut Christiane Vollrath (CDU) „Eindrücke mitgenommen“ – als Basis für das Lustadter Projekt. Konkret: Im Eingangsbereich befinden sich neben einem Gestaltungselement Info-Tafeln und Wegweiser. Die Andachtsstätte ist „relativ einfach und naturnah gestaltet“ – mit Kreuz, das man aus Vollraths Sicht „einsegnen lassen kann und auch sollte“. Für die Bestattungsfeier gibt es am Andachtsplatz Bänke.

Dass Biotope – so werden die Bestattungsplätze genannt – neben Bäumen auch Findlinge sein können, hat den AK „beeindruckt“. Zur Art der Biotope: Es gibt Gemeinschaftsbiotope, um die viele Personen bestattet werden können – und Familienbiotope, die mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind. Ein wichtiges Thema ist die Verkehrssicherung im Wald. Für den Naturschutz wichtig ist das Anlegen von Totholzinseln.

Genehmigung hat sich verzögert

Wie viele Bürger im Einzugsbereich werden sich künftig für eine Bestattung im Lustadter Ruheforst entscheiden? Bis zu 15 Prozent könnten es optimistischen Prognosen zufolge sein. Klar ist: „Wir sind dann nicht nur Waldbesitzer, sondern auch Dienstleister“, betont Vollrath. 70 Prozent der Erträge gehen an die Gemeinde. Somit könnte mindestens eine hohe fünfstellige, eventuell sogar eine niedrige sechsstellige Summe jährlich zusammenkommen.

Das Projekt befindet sich immer noch im Genehmigungsverfahren. Wie berichtet, hatte sich das Vorhaben verzögert, weil das überarbeitete naturschutzrechtliche Konzept noch gefehlt hatte. Dieses liegt nun offenbar vor. Der Entwurf für die Friedhofssatzung liegt schon lange vor. Aber: Die Satzung muss noch beschlossen werden. „Und die Entgeltordnung fehlt noch“, informiert Vollrath. Beides soll möglichst schnell im Bau- und Friedhofsausschuss vorberaten und im Gemeinderat beschlossen werden. Neben diversen Anschaffungen gilt es auch noch zu klären, wie die verschiedenen Ruheforst-Bereiche konkret gestaltet werden sollen. Zudem müssen die Biotope katalogisiert und kategorisiert werden. Ebenfalls wichtig: Kontakt zu Kirchen sowie zu Bestattern aufzunehmen – und das Personal zu planen.

Zuschussfrage noch nicht geklärt

Birgit Vollmer (CDU) hatte bei der Haushaltssitzung darauf hingewiesen, dass das im Doppelhaushalt 2024/25 geplante Personal nicht ausreiche, für 2025 eine ganze Stelle benötigt werde. Der Name für den Ruheforst? „Maiblumenwald lautet der Arbeitstitel“, verrät Vollrath. Ziel ist, die Einrichtung noch dieses Jahr zu eröffnen. Wie berichtet, soll zunächst aber nur eine unter drei Hektar große Fläche des rund 35 Hektar großen Gesamtareals, in dem auch umfangreiche naturschutzrechtliche Interessen zu berücksichtigen sind, in Betrieb genommen – und dann je nach Bedarf weiterentwickelt werden. Die „tolle Arbeit“ des AK lobte Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG). Beigeordneter Heinz Hellmann (FWL) wollte wissen, ob das Land das Projekt bezuschusse. Matthias Budde von der Ruheforst GmbH dazu: „Ich mache mich kundig.“

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