Kreis Germersheim Rasengräber und weitere Stelen auf Friedhof

Beim Thema Bestattung gibt es viele persönliche, von Fraktionen unabhängige, Meinungen. Das zeigte sich in der Sitzung des Hördter Gemeinderates, der richtungsweisende Entscheidungen zur Gestaltung des Friedhofs treffen musste. Skepsis hatten einige Räte hinsichtlich des zur Diskussion gestellten Bestattungsgartens im südlichen Bereich. Das Urnenstelenfeld soll schnellstmöglich erweitert werden.

In einem Bestattungsgarten könnten pflegearme Rasengräber sowohl für Urnen- als auch für Sargbestattungen und bepflanzte Gemeinschaftsgräber entstehen (wir berichteten). Die Namen der Verstorbenen werden dann meist nicht unmittelbar am Grab, sondern an zentraler Stelle, teilanonymisiert, aufgeführt. Es gehe noch nicht um die Gestaltung, sondern um einen Grundsatzbeschluss, ob diese Bestattungsform weiter entwickelt werden soll, sagte der Beigeordnete Hans Peter Schmitt (SPD). „Wir sind noch ein Dorf und sollten unseren Toten einen Namen und Platz bewahren und davon die Finger lassen“, meinte sein Amtskollege Thorsten Verlohner (CDU). Den Menschen Wahlmöglichkeiten beim Thema Bestattung zu bieten, fanden Sebastian Fuchs (CDU) und Andreas Fischer (FWAB) sinnvoll. „Für die Urnenbestattung haben wir diese“, meinte Ralf Gundermann (SPD). Nicht so für Leute, die sich nicht verbrennen lassen wollen, aber keine Angehörige mehr haben oder diesen die Grabpflege nicht zumuten wollen. Mehrere Bürger hätten ihn schon auf alternative Bestattungsformen angesprochen. „Bloß der Rasen und dann mit dem Mäher drüber“, wäre Anita Becht (SPD) zu wenig. Sie plädierte für eine Gartenanlage mit Hügel und Hecken. Die Pflege des Bestattungsgartens würde eine externe Firma übernehmen, informierte Schmitt. Mit zwei Gegenstimmen der CDU fällte der Rat den Grundsatzbeschluss. 26 Stelen sieht das langfristige und nach Vorgaben des Friedhofausschusses überarbeitete Konzept zur Erweiterung des Urnenstelenfelds vor. Es wurde auf lichtdurchflutete Flächen und Sitzmöglichkeiten geachtet, sagte Schmitt. Insgesamt entstehen 104 Urnenkammern. 118.000 Euro Gesamtkosten fallen dafür an. Wegen der Belegung und hohen Nachfrage müsse das Feld zunächst schnell um drei Stelen erweitert werden. Der Rat fällte den Beschluss, die Tiefbauarbeiten mit Fundamenten für die Anlage bereits im ersten Bauabschnitt zu beauftragen. Kosten inklusive drei Stelen: 44.000 Euro. Auch im Urnengrabfeld sind nur noch zwei Felder frei. Deshalb sollen geräumte Flächen bei den Doppelwaldgräbern in jeweils vier Urnengräber umgewandelt werden, die durch Plattenwege voneinander abgegrenzt sind. Mehrere Ratsmitglieder sprachen sich dafür aus, dabei je nach Reihe zwischen Urnenwaldgräbern und freier Gestaltung mit Abdeckung zu unterscheiden. Diesem Vorschlag folgte der Rat einstimmig.

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