Rülzheim Motorsportclub: Mit PS durch die Jahrzehnte

Oldtimer in Rülzheim im Jahr 2016.
Oldtimer in Rülzheim im Jahr 2016.

Einfach Spaß haben, Motorrad fahren und Sonntags-Ausflüge machen war die Motivation einiger Rülzheimer Bürger Anfang der 1950er Jahre. Gedanken, diese gemeinsamen Interessen in einem Verein zu bündeln, gab es zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.

Das war erst am 13. März 1954 der Fall, als der Motorsportclub Rülzheim im ADAC im damaligen Hotel Viktoria gegründet wurde. In diesem Jahr feiert er seinen 70. Geburtstag. Groß gefeiert werden soll allerdings erst zum 75. in 2029, wie der Vorsitzende Thomas Ehses sagt. „Aber im kleinen Rahmen wollen wir doch ein kleines bisschen feiern.“ Und zwar mit einem Sektempfang am 31. März mit diversen Ehrungen.

Die Fahrzeuge, mit denen die Rülzheimer Motorfreunde damals ihre Ausfahrten durchführten, hören sich heute für Motorsportfans wie Musik an: DKW 125, NSU Max, Adler, Addi, Triumph und andere. Ziele waren der Odenwald, die Schwarzwald-Talsperre oder die Allerheiligen-Wasserfälle. Erster Vorsitzende des Vereins war Josef Gehrlein, der Besitzer des Hotels Viktoria, das auch zum Vereinslokal erkoren wurde. In den folgenden Jahren beteiligte sich der Verein an verschiedenen ADAC-Stern- und Zielfahrten. Die von 1954 bis 1960 veranstalteten ADAC-Bälle zählten zu den schönsten und beliebtesten Bällen in Rülzheim. Als die Mitglieder Anfang der 1960er Jahre mit den sonntäglichen Ausfahrten nicht mehr zufrieden waren, beteiligte man sich verstärkt an sportlichen Wettbewerben wie Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrten.

Deutsche Rallye-Meisterschaft

Zu dieser Zeit hatte der Verein drei eigene Motorräder, die für diese Wettbewerbe eingesetzt wurden. Nachdem viele Mitglieder vom Motorrad auf Kleinwagen wie Lloyd, Goggomobil oder BMW-Isetta umgestiegen waren, verlagerten sich die Vereinsaktivitäten auf Orientierungsfahrten und Rallyes.

1975 traten etliche junge Männer in den Verein ein, die Erfahrung im Gelände- und Moto-Cross-Sport hatten. In der alten Sandgrube in der Nähe des Dieterskirchels fanden sie ideale Trainingsbedingungen. Höhepunkt der sportlichen Erfolge war die Deutsche Rallye-Meisterschaft von Ludwig Kuhn im Jahr 1977. Bis 1979 hatte der MSC etwa dreißig Gelände- und Moto-Cross-Fahrer in seinen Reihen. Durch das Verbot der Gemeinde für Trainingsfahrten in der Sandgrube wegen Lärmbelästigungen für das nahe Baugebiet „Süd“ wanderten die Moto-Cross-Fahrer in andere Vereine ab, die Mitgliederzahlen brachen ein. Das Vereinsleben wurde durch interne Kleinfeste aufrechterhalten.

Termine im Jubiläumsjahr

Mit der Einführung von Mofa-, Moped- und Fahrrad-Turnieren fand der Verein dann ein neues Betätigungsfeld, das 1990 um Jugend-Kart-Slaloms ergänzt wurde, die aber 1997 nicht mehr weiterverfolgt werden konnten, weil geeignete Platzverhältnisse fehlten, worauf sich der Verein auf Motorrad-Treffen und Veteranenausfahrten konzentrierte. Daraus resultierten die „Thunder of Music“ bezeichneten Treffen, die dann vom „Rilzemer-Oldtimer-Classic-Daach“ abgelöst wurden, der in diesem Jahr für den 21. Juli vorgesehen ist. Aktuell hat der Verein rund 170 Mitglieder. Die Vereinsvorsitzen waren vor Thomas Ehses Bruno Romahn, Gerhard Johann, und Edwin Gadinger.

Info

Veranstaltungen zum Jubiläum: 31. März: Sektempfang mit Ehrungen, Centrum für Kunst und Kultur; 20. April: Saisoneröffnung im Auto- und Motorradhaus Bahlinger; 16. Juni: Teilnahme am Festumzug des Heimatfestes; 21. Juli: „Rilzemer-Oldtimer-Classic-Daach“, Festwiesengelände.

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