Germersheim Kumuna: Feuershow, Magie und viel Musik locken auch bei Regen Besucher an

Die Feuershow machte den Anfang.
Die Feuershow machte den Anfang.

27 Programmpunkte bietet die Kultur- und Museumsnacht in Germersheim. Welche Stationen die Besucher besonders begeistert haben und was dieses Jahr gefehlt hat.

Gong! Mit einem tiefen Glockenschlag, rockigem „Hells bells“ und der Feuershow „Rock’n Fire“ beginnt die 21. Kultur- und Museumsnacht in Germersheim furios – und im Regen. Gut, dass die meisten Stationen der Nacht innerhalb ehemaliger Festungsmauern oder Geschäften waren. Auch Kirchen wurden zu Zufluchtsstätten, wurde da nicht nur Schutz vor Regen geboten, sondern auch unterschiedliche und gerne besuchte Chordarbietungen. Dass die Versöhnungskirche in der Marktstraße „rappelvoll“ war, war aber nicht nur dem Regen geschuldet. Die „Happy Voices“ füllten die Kirche bis auf den letzten Stehplatz.

Beim Spaziergang durch die Straßen sah man auch einige Läden, die geöffnet hatten und ihre Besucher nicht nur mit ihrem Sortiment, sondern auch mit Kunst und/oder Musik begeisterten. Bürgermeister Marcus Schaile schwor die Kumuna-Fans schon bei der Begrüßung ein, man kenne verregnete Kumuna-Nächte. Vielleicht gab es aus diesem Grund keine Musik-Events open air – was den Zauber der Nacht doch irgendwie minderte.

So spazierte man mehr oder minder durch unbelebte Straßen – wenn es dabei auch viele Begegnungen gab. Erinnert man sich an frühere Kumuna-Nächte, spielte die Musik oft vor den alten Mauern und Toren, waren dort Bühnen und Buden und Menschenansammlungen drum herum. Das lockte und animierte zum Verweilen. Doch wer sich rechtzeitig mit einem Plan versorgt hatte, wusste wo wann welche Musik spielt, wo Führungen begannen oder auch, wo es Ess- und Trinkbares gab.

In den historischen Gebäuden war man vom Regen geschützt.
In den historischen Gebäuden war man vom Regen geschützt.

Zu Beginn der 21. Kumuna sah man viele Besucher mit dem Flyer in der Hand sich orientierend rund ums Weißenburger Tor stehen, begegnete man ersten Grüppchen, die die Gelegenheit einer kostenlosen Festungsführung nutzten.

Ursula Rubenbauer aus Rheinzabern studiert mit Töchterchen Marlene das Programm. Die Gruselführung für die Kinder haben sie leider verpasst, nun peilen sie das Stadt- und Festungsmuseum und den dortigen Trödel-Flohmarkt an. Dieser hatte in dieser Nacht Premiere. Er war bestückt mit Teilen aus privaten Spenden oder Beständen aus dem Museum – kann aber gerne noch erweitert werden.

Schauder beim Gruseligen Walk,
Schauder beim Gruseligen Walk,

Marlene war sich noch nicht sicher, ob sie an der Gruselführung teilnehmen möchte. Die fast zehnjährige Alina und ihre kleine Schwester haben dieses Angebot für Kinder erlebt. Alina antwortet mit einem klaren „Nein“ auf die Frage, ob sie sich gefürchtet habe. Ihre kleine Schwester schien das etwas anders erlebt zu haben. Zum Glück war ja der Papa dabei.

Reger Andrang herrscht im Ludwigstor bei den Eisenbahnfreunden. Auf rund 1000 Meter Gleisen auf verschiedenen Ebenen drehen in der imposanten Anlage die Züge ihre Runden. Zusätzlich seien da noch einige hundert Meter Gleise verbaut, die aktuell nicht befahren werden, erklärt Werner Schick. Nicht nur die jüngeren Besucher staunen.

Die Plätze im Magischen Theater waren begehrt.
Die Plätze im Magischen Theater waren begehrt.

Gudrun und Elke Hacker wollen sich „einen schönen Abend“ machen. Sie sind regelmäßige Kumuna-Besucherinnen. Heute nutzen sie die Gelegenheit, hinter die Mauern der ehemaligen Brennerei zu sehen und hoffen, im Magischen Theater noch einen Platz zu bekommen. Im Alkoholmuseum gibt es nicht nur viele Infos, sondern auch den cumPAN zum Verkosten.

Der Stadtparkt Lamotte war zentraler Punkt der Kumuna. Europalz hatte ein großes Zelt aufgebaut, dennoch herrschte dort dichtes Gedränge. Es gab stilecht „Pälzer Musik“ von der „Dubbeschobbegäng“ und bereits kurz nach 21 Uhr eine wärmende „Mitternachtssuppe“. Am anderen Ende des Parks bei Interkultur standen die Besucher bei „Acoustic Blues“ ebenfalls kuschelig eng, während aus dem Grabenwehrgebäude heiße Rhythmen der Band „In-Kognito“ zu hören waren. Die lange Kulturnacht war bis 1 Uhr terminiert. Ob es manche Besucher geschafft haben, alle Angebote an den 27 Stationen wahrzunehmen?

Das Musikprogramm des Vereins Interkultur kam wieder gut an.
Das Musikprogramm des Vereins Interkultur kam wieder gut an.
Ein Komparse beim Gruseligen Walk wartet auf seinen Einsatz.
Ein Komparse beim Gruseligen Walk wartet auf seinen Einsatz.
Die stimmungsvolle Beleuchtung funktioniert auch bei Nieselregen.
Die stimmungsvolle Beleuchtung funktioniert auch bei Nieselregen.
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