Wörth Kreiselprovisorium soll nach fünf Jahren abgebaut werden

Das Kreiselprovisorium ist nicht ästhetisch bedenklich, auch die Verkehrssicherheit lässt zu wünschen übrig.
Das Kreiselprovisorium ist nicht ästhetisch bedenklich, auch die Verkehrssicherheit lässt zu wünschen übrig.

Geplant waren Schranken, gekommen war ein provisorischer Kreisel. An diesem scheiden sich auch nach fünf Jahren noch die Geister. Nun soll sich etwas tun.

Er hat schon eine gewisse Bekanntheit erlangt – weit über die Grenzen Stadt Wörth hinaus. Die Rede ist vom provisorischen Kreisel am südlichen Ortsausgang von Maximiliansau. Dieser ist nicht nur wegen seines jämmerlichen Erscheinungsbilds für viele Bürger ein Ärgernis. Nun soll Abhilfe geschaffen werden.

Wenn das Thema Kreisel Cany-Barville-/Pfortzer Straße auf die Tagesordnung kommt sind Emotionalität und ein gewisser Unterhaltungswert im Stadtrat garantiert. In der jüngsten Sitzung unternahm die SPD-Fraktion einen erneuten Anlauf, um die Situation zu verbessern.

Schranke gescheitert, Kreisel geblieben

Im Herbst 2018 hatte die Stadt Wörth einen ebenso aufsehenerregenden wie umstrittenen Versuch gestartet, den im Zuge der Rheinbrücken-Sanierung stetig steigenden Durchgangsverkehr zu stoppen. Mittels einer Schranke sollte der allmorgendliche, aus Richtung Hagenbach kommende Pendlerverkehr nach Karlsruhe gestoppt werden. Dafür war die zuvor geltende abknickende Vorfahrt aufgehoben und ein provisorischer Kreisel errichtet worden. Der Versuch mit der Schranke ist gescheitert, der Kreisel ist geblieben.

„Die Kreisverkehrsanlage stellt seit fünf Jahren ein Provisorium dar, das der Eingangssituation zum Ortsbezirk aus visueller Sicht wie auch mit Blick auf die Verkehrssicherheit zu wünschen übrig lässt“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Mario Daum, der den Antrag präsentierte. Markierungen fehlen, von einst drei rot-weißen Warnbaken ist nur noch eine übrig, die Schilder fallen immer mal wieder um – „Die Bürger wünschen sich eine Änderung der Situation“, so Daum.

Behörde soll prüfen

Die Straßenverkehrsbehörde solle demnach zwei Varianten auf ihre Umsetzbarkeit prüfen. Die erste Variante sieht die Sicherung des Provisoriums und damit den Erhalt des Kreisels bis zum Umbau der Cany-Barville-Straße vor. Beim Ausbau der Cany-Barville-Straße ist die dauerhafte Einrichtung eines Kreisels vorgesehen. Die zweite Variante schlägt das Abräumen des Provisoriums und die Wiederherstellung der abknickenden Vorfahrt vor.

Egon Förster (CDU) erinnerte an seinen im Juli 2022 vorgestellten Antrag, in dem er bereits damals die Wiederherstellung der abknickenden Vorfahrt gefordert hatte. Dieser Antrag war damals gescheitert. Im Gegenzug hatte der Stadtrat, Mit 14 Jastimmen bei 13 Neinstimmen und einer Enthaltung einen SPD-Antrag angenommen, der einen dauerhaften Ausbau des Kreisels vorsah. „Eine vernünftige Verkehrssituation hätten wir vor eineinhalb Jahren schon bekommen können, wenn der Stadtrat unserem Antrag gefolgt wäre“, sagte Förster. Der SPD-Fraktion warf er Populismus vor, mit ihrem Antrag wolle sie nur publikumswirksam in die Zeitung kommen.

Nitsche ist „amüsiert“

In der Diskussion kristallisierte sich schnell heraus, dass die Mehrheit der Ratsmitglieder die abknickende Vorfahrt favorisierte. „Auch wir sind für die abknickende Vorfahrt“, sagte FWG-Fraktionsvorsitzende Steffen Weiß. „Das ist eine pragmatische Lösung. Und Pragmatismus wird auch in Zukunft in Verkehrsfragen gelten“, kündigte der designierte Bürgermeister Weiß an. Der noch amtierende Amtsinhaber Dennis Nitsche (SPD) versprach, in Zukunft immer in die Sitzungen des Stadtrats zu kommen, wenn der Kreisel in der Cany-Barville-/Pfortzer Straße auf der Tagesordnung steht. „Das Thema amüsiert mich“, sagte Nitsche. Der Prüfantrag wurde schließlich einstimmig angenommen.

2018 wurde der Kreisel errichtet.
2018 wurde der Kreisel errichtet.
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