Kreis Germersheim Konzept für frühere Bankfiliale fehlt noch

Eine Entscheidung über die Zukunft der früheren VR-Bank-Filiale hat der Rat in der letzten Sitzung vor der Wahl nicht getroffen. Nach ausführlicher Diskussion beschloss er aber am Mittwoch, einen Planer damit zu beauftragen, die realen Gesamtkosten zu ermitteln, die anfallen, wenn es zu einer Umnutzung des Gebäudes kommen würde.

Hintergrund der Entscheidung ist das Vorhaben des Seniorenteams, hier einen Treff für das Dorf zu installieren. Die von ihnen vorgelegte Konzeption mit einem Kostenrahmen von knapp 30.000 Euro schien aber vielen Ratsmitgliedern zu niedrig geschätzt, zumal nur Innenarbeiten berücksichtigt worden waren. Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer (SPD) merkte an, das Grundproblem sei, dass noch nicht klar sei, was da geschehen solle. Erst müsse ein klares Konzept vorliegen, dann könne ein Bauantrag kommen. Ein Bauantrag allein löse das Problem nicht. Die Vorschläge des Bauausschusses (die RHEINPFALZ berichtete) stünden nicht zur Diskussion, so Manuel Offenbacher (SPD). Man müsse sich zunächst mit den Wünschen des Seniorenteams auseinandersetzen. Aber die Kosten dafür müssten ermittelt werden. Hubert Scherrer (Freie Wähler) vertrat die Auffassung, dass man die Kosten doch eigentlich heute schon absehen könne. Dafür bräuchte man nach seiner Ansicht keinen Planer. Gerhard Fried (CDU) hatte vorgeschlagen, die erweiterte Kostenermittlung von dem Architekten machen zu lassen, der auch Beisitzer im Bürgerverein sei. Dann würden der Gemeinde keine Kosten entstehen. Auch der Zollpavillon in Neulauterburg fand sich mal wieder auf der Tagesordnung. Man habe bereits 2013 40.000 Euro in den ehemaligen Zollpavillon investiert, aber es seien immer noch nicht alle notwendigen Arbeiten erledigt, so Ortsbürgermeister Günter Roitsch (FWG). Sie sei erschüttert über die hohen Kosten, sagte Claudia Frenzel (Grüne). Das Gebäude sei ein Fass ohne Boden und die Entscheidung damals sei wohl falsch gewesen. Siegfried Siedow merkte an, dass der mögliche Untergang des Gebäudes den Weg für einen gut gestalteten Grenzübergang frei machen würde. Trotz der von allen Seiten geäußerten massiven Bedenken beschloss der Rat ohne Gegenstimmen, weitere 35.000 bis 40.000 Euro in die Sanierung zu investieren. Für die Berger Gemeinschaftshalle beschloss der Rat, eine Planung für die Installation einer behindertengerechten Toilette in Auftrag zu geben. Dabei soll ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, dass diese Anlage einerseits in einem Anbau mit erweiterten räumlichen Möglichkeiten beinhaltet. Gleichzeitig soll das Konzept die Möglichkeit bieten, auch ohne Anbau eine Behindertentoilette im Bereich der vorhandenen Halle zu erstellen. Auf diese Weise erhofft man sich, bei einem finanziellen Engpass zumindest die kleine Lösung zeitnah umsetzen zu können. (hpm)

x