Kreis Germersheim Knappes „Ja“ für Ehrenamtskarte

Nicht nur im Ortsgemeinderat Berg (wie am Freitag berichtet), sondern auch im Stadtrat Hagenbach sieht man die Einführung der „Ehrenamtskarte Rheinland-Pfalz“ in der Verbandsgemeinde Hagenbach kritisch. Bei 12 Ja- und 7 Nein-Stimmen fand sich dort am Donnerstag dennoch eine Mehrheit dafür, für diese landesweit gültige Rabattkarte Ermäßigungen anzubieten.

Ob die „Ehrenamtskarte“ wirklich kommt, muss der Verbandsgemeinderat Hagenbach entscheiden. Die Stadt würde den Inhabern je 20 Prozent Ermäßigung für die private Nutzung des Kulturzentrums sowie ihrer Grillhütte einräumen, ferner 10 Prozent Eintritts-Rabatt bei ihren Kultur-Veranstaltungen. „Ich glaube, das ist eine gute Sache, um das Ehrenamt zu fördern“, meinte Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer (CDU). Das sahen nicht alle Räte so. „Da hat einer nicht gewusst, was er treiben soll“, machte sich Erich Winter (CDU) über die komplizierte Abwicklung lustig. Die Ehrenamtskarte kann nur erhalten, wer mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr ehrenamtlich tätig ist – aber auch nur befristet auf zwei Jahre. Eine Ausweis-Verlängerung ist möglich. Winter hält nichts von der Ehrenamtskarte, spricht sich stattdessen dafür aus, den Vereinen bei der Bewältigung bürokratischer Hürden mehr zu helfen. Dank der vielen Re-gelungen bräuchten Vereine heute Anwälte, Notare und Steuerberater. Scherrer sagte, dass beim Kreis „Bestrebungen im Gange“ seien, Vereine in Sachen Datenschutz und dergleichen zu beraten. „Ich denke, das kommt.“ „Ich finde das sehr gut“, sagte Iris Fleisch (CDU) über die Rabattkarte. Ihr Fraktionskollege Dieter Sucietto fand Winters Einwand richtig, aber: „An der Gesetzgebung können wir nichts ändern.“ SPD-Sprecher Martin Gröschel erklärte, auch in seiner Fraktion gebe es unterschiedliche Meinungen. „Wir sehen da Konfliktpotenzial.“

x