Kreis Germersheim Jugend vertraut aufs Internet

Germersheim. Welche Medien sind für Jugendliche am glaubwürdigsten und welchen Internetseiten schenken sie am ehesten ihr Vertrauen? Um auf diese Fragen eine Antwort zu erhalten, befragte die RHEINPFALZ Anfang Januar anonym mittels Fragebogen insgesamt 74 Germersheimer Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren des Goethe-Gymnasiums, der Berufsbildenden Schule, der Richard-von-Weizsäcker-Realschule plus sowie der Geschwister-Scholl-Realschule Plus.

Diese nichtrepräsentative Studie zeigt, dass für 35 Prozent der Schüler die Meldungen des Internets am glaubwürdigsten sind. 34 Prozent entscheiden sich für die Nachrichten und Informationen des Fernsehens. Die Tageszeitung belegt Platz drei in der Glaubwürdigkeit. Hierfür entscheiden sich 23 Prozent der Schüler. Die Suchmaschine „Google“ ist für 36 Prozent der Schüler die vertrauenswürdigste Internetseite. 18 Prozent wählen „Spiegel online“ und jeweils 12 Prozent „Wikipedia“ und den Online-Auftritt der Tageszeitung. Danach folgen „Facebook“, „YouTube“ sowie Online-Auftritte überregionaler und regionaler Zeitungen. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest aus Stuttgart untersuchte im vergangenen Jahr in einer repräsentativen Studie das Medienverhalten von 1200 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren in ganz Deutschland. Die bundesweite JIM-Studie (Jugend, Information, (Multi-) Media) kam zu einem anderen Ergebnis: Für 40 Prozent der Jugendlichen ist die Tageszeitung das glaubwürdigste Medium. Insgesamt 26 Prozent vertrauen dem Fernsehen, 17 Prozent folgen Radiomeldungen und mit 14 Prozent wird der Internetberichterstattung am wenigsten vertraut. Lediglich bei der Frage nach der vertrauenswürdigsten Internetseite gab es eine Annäherung. In der Germersheimer als auch in der bundesweiten Umfrage schenken die Jugendlichen den Meldungen von „Google“ und „Spiegel online“ ihr Vertrauen. In der Germersheimer Stichprobe war „Google“ deutlich auf Platz eins der Rangliste, wobei es sich in der JIM-Studie den Platz mit „Spiegel online“ teilen musste. 61 Prozent der Germersheimer Jugendlichen nutzen am häufigsten das Internet, um sich über Aktuelles zu informieren. 28 Prozent wählen die Nachrichtensendungen und Reportagen im Fernsehen. Danach folgen Berichterstattungen im Radio mit sieben Prozent und die Tageszeitung mit drei Prozent. Nach Angaben der meisten Schüler nutzen diese täglich das Internet, auch um aktuelle Nachrichten abzurufen. Sie sind heutzutage nicht mehr auf den PC zuhause angewiesen, sondern sind vermehrt über das Smartphone „online“. Einige nutzen mittlerweile Nachrichten-Apps, die sie ständig über Neuigkeiten informieren. Die Germersheimer Schüler geben an, dass sie das Internet schätzen, weil sie hier die Freiheit haben, sich selbst auszusuchen, von wem sie informiert werden möchten. Das Internet habe eine große Vielfalt an Informationen, diese könnten miteinander verglichen und zur eigenen Meinungsbildung genutzt werden. Die meisten Jugendlichen halten das Internet für glaubwürdig. Zum einen, weil sie dieses Medium täglich nutzen und Vertrauen aufgebaut haben und zum anderen, weil die meisten der Auffassung sind, dass „im Internet keine Verkaufs- oder Auflagenzahlen zählen und nicht jeder versucht, mit Informationen Geld zu machen.“ Allerdings sehen einige Schüler das Internet auch kritisch. Jeder könne unkontrolliert, „auch unwahre Infos ins Netz schreiben und verbreiten“. Die Germersheimer Schüler halten „Google“ für am vertrauenswürdigsten. Diese Seite durchsuche alle Seiten nach Antworten und „werde immer fündig“. Eine Schülerin beschreibt „Google“ sogar als „das Herz des Internets“.

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