Kreis Germersheim „Frühe Hilfen“ in Kinderarztpraxen

„Eltern, Familien und Kinder so früh wie möglich bei Fragen, Problemen und Zweifeln zu unterstützen und in möglichst vielen Lebenslagen Hilfen anzubieten, ist ein Ziel, an dem das Jugendamt kontinuierlich arbeitet“, berichtete der Erste Kreisbeigeordnete Christoph Buttweiler (CDU) in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses.

Der Kreis wolle das Netz der frühen Hilfen noch weiter ausbauen und auch direkt in Kinderarztpraxen beratend und begleitend als Ansprechpartner vor Ort sein, so der Beigeordnete. In den Kinderarztpraxen entwickele sich ein stetig zunehmender Bedarf der Eltern an psychosozialen Beratungsleistungen. Neue Störungen, zum Beispiel Schlafstörungen, Fütterstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen und Verhaltensstörungen, stellten Eltern und Kinderärzte vor neue Herausforderungen. „An dieser Stelle kann das Jugendamt mit seinen frühen Hilfen unterstützen und gezielt beraten. Bisher gibt es an der Schnittstelle von Kinderarzt zur sozialpädagogischen Leistung kein geregeltes Angebot“, erklärte die Leiterin des Kreisjugendamtes, Denise Hartmann-Mohr. „In der AOK Rheinland-Pfalz/Saar haben wir einen Projektpartner gefunden, mit dem wir diese Versorgungslücke schließen können.“ Die AOK prüfe derzeit die Möglichkeit, den Kreis im Rahmen des Konzeptes „Gesunde Kommune“ finanziell zu unterstützen, so dass Beratung vor Ort und Lotsenfunktion für Familien direkt dort angeboten werden könne, wo ein entsprechender Bedarf deutlich wird – direkt in den Kinderarztpraxen. Bereits seit 2012 bieten Familienhebammen und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen im Rahmen der „Frühen Hilfen“ des Landkreises Germersheim niederschwellige Unterstützung und Beratung an. Diese soll künftig auf die Kinderarztpraxen ausgeweitet werden. „Wir wollen die Möglichkeit nutzen, mit den Personen in Kontakt zu kommen, die von präventiven Maßnahmen bisher kaum profitieren konnten“, ergänzt Buttweiler. Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses begrüßen die Ausweitung der „Frühen Hilfen“ und sehen die Chance, weitere Familien frühzeitig und im direkten Kontakt zu erreichen und damit langfristig den Kindesschutz und die Kindergesundheit zu verbessern. Kontakt —Ansprechpartnerin im Netzwerk „Kindeswohl und Kindergesundheit“ ist Annette Heck, Telefon 07274 53373, E-Mail: a.heck@kreis-germersheim.de. —Die Familienhebamme Jutta Breichler ist erreichbar unter Telefon 0170 7905825, E-Mail: famhebamme.ger@web.de.

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