Kreis Germersheim Barrierefreies Germersheim

Das Thema barrierefreie Stadt beschäftigt die Germersheimer CDU und demnächst auch die städtischen Ausschüsse. Die Fraktion möchte, dass die Verwaltung Optionen für barrierefreie Querungsmöglichkeiten an Straßen und Kreuzungen für Sehbehinderte und Senioren prüft und Vorschläge macht.

Nach Angaben des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Sorge sind die Parteimitglieder wegen barrierefreier Querungsmöglichkeiten angesprochen worden. „Auch der Vortrag des Seniorenbeauftragten Weber im Rat hat es deutlich gemacht: Das Thema einer barrierefreien Stadt geht uns früher oder später alle an“, schreibt Sorge in seinem Antrag an Bürgermeister Marcus Schaile. Vonseiten des Seniorenbeauftragten sei angeregt worden, an verschiedenen Stellen noch vorhandene hohe Bordsteine abzusenken, um Personen mit Rollator oder Rollstuhl das Queren der Fahrbahn leichter zu ermöglichen. „Dieser Ansatz ist sicherlich richtig und findet unsere Unterstützung, jedoch muss hierbei gleich der nächste Schritt mitgegangen werden“, schreibt Sorge. „Was dem Nutzer des Rollators das Leben erleichtert, kann für einen Sehbehinderten, welcher auf einen Blindenstock angewiesen ist, eine erhebliche Gefährdung darstellen. Dieser hat keinerlei Rückmeldung mehr, wo die Straße anfängt und sein Gehweg endet.“ Laut Sorge gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine „taktil erfassbare“ Querungsmöglichkeit zu schaffen. Aus Sicht der CDU ist es für die Gruppe der Sehbehinderten auch wichtig, bei künftigen Bauarbeiten an Radwegen eine erfühlbare Grenze zwischen Rad- und Gehweg zu schaffen. Die farbliche Unterscheidung wie bisher sei nicht hinreichend. Wenn im kommenden Jahr die Orff-Straße saniert wird, soll es eine fühlbare Trennlinie wischen Bürgersteig (Pflaster) und Radweg (glatte Oberfläche) geben, sagt Baudezernent Norbert König auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Mittel- und langfristiges Ziel der CDU ist „die barrierefreie Mobilität für alle Menschen unserer Stadt, seien diese nun eingeschränkt beim Gehen oder beim Sehen“, schreibt Sorge. Die CDU-Fraktion bittet die Stadtverwaltung darum, die verschiedenen Optionen für eine solche barrierefreie Querungsmöglichkeit für alle in einer der nächsten Sitzungen des Bauausschusses gemeinsam mit dem Verkehrsausschuss zu beraten. Eine solche barrierefreie Querung für alle sollte bei allen künftigen städtischen Straßenbauarbeiten berücksichtigt werden. In den vergangenen Jahren sind laut König bereits viele Bürgersteige in Kreuzungsbereichen abgesenkt worden. Bei allen Neuplanungen werden Bordsteine immer abgesenkt. Bereits 2011 habe es eine Begehung mit Heinrich Buschmann, Vorsitzender des Vereins „Mobil mit Behinderung“, gegeben. „Der hatte uns schon damals bescheinigt, dass wir sehr gut auf Behinderte eingehen“, sagt König. Der erste Beigeordnete fordert Bürger auf, falls es irgendwo Probleme mit hohen Bordsteinen gibt, anzurufen. „Wir beseitigen diese Stellen dann“, verspricht König. In der Regel würden alle Stellen, die eine hohe Fußgängerfrequenz haben, abgeflacht. (wim)

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