Kreis Germersheim Autos sollen Alt-Wörth über Abtswald umfahren

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Die Luitpold- und Ludwigstraße durch Alt-Wörth sind für Autofahrer und Anwohner gleichermaßen eine Katastrophe: Rund 2000 Berufspendler quälen sich morgens und abends durch die engen, mit Schikanen gespickten Straßen. Und wenn die Straße frei ist, werden die Sperrflächen „sportlich“ umfahren. Aus Sicht der Fußgänger wird gerast. Jetzt scheint eine Lösung in Sicht: Die Abtswaldstraße wird zur Umgehung. Dies ist auch die Basis für die Umsetzung des Altort-Rahmenplans.

„Die Abtswaldstraße war ursprünglich angelegt als Ortsumgehung“, macht Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD) klar, dass die Überlegungen nicht neu sind. Die Landesstraße aus Richtung Jockgrim soll vor dem Gewerbegebiet Niederwiesen nach rechts abzweigen, die Bahntrasse kreuzen und dann parallel zu den Schienen bis zum Neubbaugebiet Abtswald 3 führen und dort in die Abtswaldstraße übergehen. Kosten würde das 5 bis 6 Millionen Euro, so eine erste Schätzung. Nicht wenig, aber Nitsche fragt: „Warum soll ausgerechnet der Ort, in dem die größte Wirtschaftsleistung erbracht wird, keine Umgehung bekommen?“ Eine Argumentation, die in Mainz offenbar erfolgreich war. „Das Innenministerium hat Unterstützung zugesagt für das Thema“, so Nitsche. Wenn der Durchgangsverkehr draußen ist, kann auch ein Bündel von Einzelprojekten greifen, die Altwörth attraktiver machen sollen. Zusammengefasst sind diese Projekte im Altort-Rahmenplan. Vorgesehen sind unter anderem: •die komplette Umgestaltung der Ott-, Ludwig- und Leopoldstraße; •eine Verbindung des Stöffler-Platzes mit den Flächen am Lupperthaus und der Kirche; •eine Aufwertung des Heilbachs, dessen Ufer zugänglich gemacht werden soll; •den Neubau von Wohnungen, beispielsweise in den Volgerwiesen; •die Herstellung von weiteren Gehweg-Verbindungen, beispielsweise über den Heilbach. Ziel ist es, durch all das Plätze zu schaffen, auf denen ein öffentliches Leben stattfinden kann. Nitsche denkt beispielsweise an Spielplätze für Kinder oder an Plätze zum Draußensitzen für Erwachsene. Das Stichwort für letztere lautet „Außenbewirtung“, also Biergarten oder Café. Ziel ist ebenfalls die Erhaltung des Nahversorgungsangebots. Das Angebot an Geschäften sei besser als viele meinen, sagt Nitsche. Es gebe etliche Geschäfte, allerdings seien sie verteilt und würden kaum zusammen wahrgenommen. Ein wichtiges Thema sei die Barrierefreiheit. „Die meisten Geschäfte sind nur über drei Stufen erreichbar“, so Nitsche. Eine Neugestaltung der Straße ist für die Ladeneigentümer die Chance, das zu ändern. Verbessert werden soll auch die Parkplatzsituation. Momentan sei es schwierig einen Parkplatz zu finden, sagt Nitsche: „Und wenn sie einen gefunden haben, bleiben sie mit dem Rollator oder Kinderwagen an Gehwegplatten hängen.“ Termin Vorstellung Altort-Rahmenplanen, Samstag- und Sonntagnachmittag, während des Weihnachtsmarkts im Alten Rathaus. Am Samstag ist Bürgermeister Dennis Nitsche (SPD), am Sonntag Abteilungsleiter Andreas Scherzer vor Ort. |lap

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