Kreis Germersheim Überraschung bei Beigeordneten

Mit Lob könne er nicht so gut umgehen, sagt der scheidende Bürgermeister Thorsten Pfirmann (SPD) . Und so tat er sich entsprechend schwer, als es bei der ersten Sitzung des neu gewählten Gemeinderats an die Übergabe des Amtes an seinen Nachfolger Hermann Knauß (WG) ging.

Pfirmann, der aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert hatte, war zuvor von Klaus Hessert (WG) für seine Arbeit in den zurückliegenden zehn Jahre in höchsten Tönen gelobt worden. Der damals junge Bürgermeister habe sich zum Kommunalpolitiker mit außerordentlichen Talent entwickelt, der die Menschen mitgenommen habe und für einen stets fairen Umgang im Gemeinderat stand. Pfirmann habe zu seiner Verantwortung gestanden und versucht, bei grundlegenden Entscheidungen im Rat Einvernehmen herzustellen. Mit seinen Beigeordneten Arnika Eck und Lars Reinert habe er für seinen Nachfolger Hermann Knauß die Messlatte sehr hoch gelegt. Für eine Verabschiedung seien sie drei aber eigentlich zu jung und zu engagiert, kurzum „nicht ruhestandsgeeignet“, wie es bei der Rentenversicherung heißt. Auch Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer lobte Pfirmann, der es verstanden habe, Anregungen und Kritik aufzunehmen und in neue Bahnen zu lenken. Dabei habe er auch viel einstecken müssen und vieles ertragen. Pfirmann bestätigte dies, als er seinem Nachfolger mit auf den Weg gab, dass das Amt mit Sicherheit nicht nur positive Stunden mit sich bringe. Neben den Amtsschlüsseln überreichte er Knauß ein kleines Glücksschwein und - „für die erste schlaflose Nacht“ - eine Flasche Wein. Knauß bedankte sich, sprach von bewegten Augenblicken und von der großen Zuversicht, mit der er das Amt antrete. Was in den zurückliegenden Jahren begonnen wurde, wolle er zu einem guten Ende führen, in einigen Dingen vielleicht sogar noch bessere Lösungen finden. Bei den neuen Aufgaben und Projekten, die auf die Gemeinde zukommenden werden, soll die Bürgerschaft stets mit eingebunden werden. Die Dorfmoderation könne dabei nur der Anfang sein. „Ich will dieses Engagement der Bürger für die Entscheidungsfindung nutzen und hoffe auf eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Gemeinderat.“ Nach der Amtseinführung des neuen Bürgermeisters wurde Dieter Hutzel (CDU) bei nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung zum Ersten Beigeordneten gewählt. Hutzel, der dieses Amt schon in den Jahren vor 2004 inne hatte, versprach, die eine Gegenstimme auch noch von sich überzeugen zu wollen. Etwas überraschend wurde anschließend das frisch gewählte Ratsmitglied Manuel Zoller (WG) zum zweiten Beigeordneten gewählt. Fünf Ratsmitglieder enthielten sich hierbei der Stimme, hinzu kamen eine Neinstimme sowie ein ungültiger Stimmzettel. (win)

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