Kreis Bad Duerkheim Was wird aus der Zehntscheune?
Von Reiner Bohlander
Es geht um den Abriss der alten Zehntscheune in der Ortsmitte. „Das ist einer der letzten originalen Scheunen des einstigen Kloster Mönchhof“, erklärt Bürgermeister Edwin Schrank (FDP). Der Bürgermeister fürchtet um die Zukunft des aus seiner Sicht ortsbildprägenden Gebäudes.
„Ich fürchte, dass es im Gemeinderat eine Mehrheit geben wird, die gegen die Beschlussvorlage der Verwaltung stimmen wird“, sagt Schrank. Ein Privatmann hat vor, die Scheune in der Kirchheimer Straße, die gleich neben dem Dorfgemeinschaftshaus steht, zum Teil abzureißen und ein Wohnhaus auf dem Grundstück zu errichten.
Die Verbandsgemeindeverwaltung Freinsheim aber rät in der Beschlussvorlage, die dem Rat am Montagabend vorliegen wird, die Realisierung des Vorhabens nicht zu billigen. Denn das betroffene Grundstück liege innerhalb des Geltungsbereichs einer Veränderungssperre gemäß Paragraf 14 des Baugesetzbuchs. Deshalb sei dort kein Abriss oder Neubau möglich. Eine Ausnahme werde auch nicht zugelassen. Nun soll der Rat abstimmen.
Bürgermeister Schrank wird für den Beschluss der Verwaltung stimmen, daraus macht er im Vorfeld auch keinen Hehl. „Stellen wir uns doch mal vor, da zieht ein Anwohner ein, der etwas gegen den Bolzplatz hat, der um die Ecke ist, oder der sich über Lärm von Veranstaltungen im Dorfgemeinschaftshaus beschwert. Dann werden wir in Zukunft Schwierigkeiten bekommen.“
Der Dackenheimer Bürgermeister erklärt weiter: „Wenn es eine Mehrheit gegen die Beschlussvorlage gibt, bin ich keineswegs sicher, dass die Kreisverwaltung sich gegen die Mehrheit unseres Gremiums wendet. Dann frage ich mich aber schon, warum wir noch einen Dorfentwicklungsplan machen, wenn wir einfach so historische Denkmäler willenlos zerstören.“ Er hoffe, dass die Mehrheit der Ratsmitglieder sich überzeugen lasse.