Kreis Bad Duerkheim VG-Werke kriegen neues Gebäude

Wegen der großen Raumknappheit im VG-Rathaus werden die Verbandsgemeinde-Werke aus dem Verwaltungsgebäude in der Bahnhofstraße ausziehen und neu bauen. Entsprechende Schritte hat der Verbandsgemeinderat bei vier Gegenstimmen in seiner Sitzung am Dienstag in die Wege geleitet.

Zunächst sollte der Verbandsgemeinderat in öffentlicher Sitzung den Grundsatzbeschluss fassen, dass sich die Werke nicht nur in unmittelbarer Nähe zur Verwaltung neu einrichten dürfen, sondern auch räumlich darüber hinaus. Die Ratsmitglieder reagierten zunächst verunsichert. So hatte Dietrich Briese (SPD) Probleme damit, jetzt eine Vorentscheidung zu treffen, bevor sich die Werke nicht mit dem Thema Fusionen auseinander gesetzt hätten. Außerdem hätten nur die Mitglieder des Werksausschusses die nötigen Informationen erhalten, wegen der kurz hintereinander liegenden Sitzungen hätten die Fraktionen des VG-Rates aber keine Chance gehabt, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, kritisierte Briese. Thomas Jaworek (CDU) plädierte dafür, die räumliche Nähe zur Bau-Abteilung nicht aufzugeben, da sonst die Abstimmung zwischen beiden Behörden gefährdet sei. „Die Zusammenarbeit sollte nicht noch schlechter laufen, als sie jetzt schon ist“, meinte Jaworek. Letztlich wurde dann doch sowohl der Grundsatzbeschluss der Werks-Auslagerung als auch im nichtöffentlichen Teil der Kauf eines Grundstücks zum Bau eines eigenen Betriebsgebäudes im neuen Freinsheimer Gewerbegebiet Ost beschlossen. Wie der zuständige Beigeordnete für die VG-Werke, Jürgen Oberholz, auf Anfrage mitteilte, sei es nötig gewesen, diesen Schritt jetzt zu tun. „Die nächste Ratssitzung ist erst wieder in drei Monaten, und da wäre das Grundstück bestimmt schon weg gewesen“, begründete Oberholz den Zeitdruck. Laut Werkleiter Stefan Dachsteiner verteilen sich derzeit im VG-Rathaus neun Werks-Arbeitsplätze auf fünf Büros. Da die Werke eigenständig arbeiten, müssen sie an die Verbandsgemeinde Miete zahlen, pro Jahr 24.000 Euro. Einen Neubau, so Dachsteiner auf Anfrage, könnten die Werke aus eigener Kraft leisten, dazu müsste noch nicht einmal ein Kredit aufgenommen werden. Der Werkleiter rechnet mit Kosten in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro. Auch auf die Verbraucher wirke sich die Investition nicht aus, versicherte er. Geplant sei, auf dem Grundstück im nächsten Jahr zu bauen, so dass bis Ende des Jahres das neue Haus bezogen werden könne. Angesprochen auf die vom Rat vorgeschlagenen Kooperationen sagte Dachsteiner, dass es diese mit der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land oder mit der Stadt Bad Dürkheim ohnehin schon gebe. Bei Fusionen gelte es aber zunächst, die weitere Stufe der Kommunalreform abzuwarten. Die Zusammenarbeit mit der Friedelsheimer Gruppe soll jedoch weiter ausgebaut werden. Bisher übernimmt die Gruppe die Finanzbuchhaltung der Verbandsgemeinde-Werke. So wird sich der VG-Werksausschuss am Montag mit einer Wasserleitung befassen, durch die im Notfall die Versorgung der VG-Bürger mit Trinkwasser gesichert werden soll. Dazu muss eine neue Leitung östlich von Weisenheim am Sand bis nach Lambsheim gebaut werden. Laut Dachsteiner ist dies notwendig, da niemand garantieren können, dass es nicht doch mal einen Ausfall von Brunnen im Bobenheimer Wasserwerk Krumbachtal gibt. Gerade im Sommer und bei Temperaturen wie derzeit, wäre ein solcher Ausfall gravierend. „Wir sind, was die Förderkapazität unserer Brunnen betrifft, derzeit am Limit“, warnte Dachsteiner. Deshalb hätten die Werke auch die VG-Bürger dazu aufgerufen, am Wasser zu sparen und auf Dinge wie Autowäschen oder Rasensprengungen zu verzichten (wir informierten). (led)

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