Kreis Bad Duerkheim Kein Platz für Windräder

Bis auf Wolfgang Schneider von den Grünen sind die Fraktionen im Weisenheimer Gemeinderat einhellig dagegen, Vorrangflächen für Windräder im Süd- und Nordosten der Ortsgemarkung auszuweisen. Dies wurde in der Sitzung am Donnerstagabend deutlich.

Der Flächennutzungsplan Windkraft der Verbandsgemeinde weist neben den Flächen im Pfälzerwald (wir beichteten) auch Flächen in der Ebene aus. Auf Weisenheimer Gebiet sind das vier Areale zwischen 10 und 37 Hektar an den Gemarkungsgrenzen zu Lambsheim, Maxdorf und Erpolzheim. Ortsbürgermeister Heinz-Werner Süss wurde von der Verwaltung um eine Stellungnahme gebeten, dazu holte er zunächst die Meinung der Ratsmitglieder ein. Im Unterschied zu den Flächen im Wald, die den Ortsgemeinden gehören, handle es sich bei den vieren in der Ebene um Privatbesitz, wie FWG-Fraktionsvorsitzender Arno Krauß erläuterte. Sollte jemand sein Grundstück für Windräder verpachten oder verkaufen, müssten die angrenzenden Eigentümer zulassen, dass durch ihre Grundstücke Leitungen verlegt werden. „Wollen wir ihnen das zumuten?“, fragte SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Fliescher. Krauß wie auch Fliescher hatten dem Gutachten eines Planungsbüros im Auftrag der Verbandsgemeinde entnommen, dass die sogenannte Windhöffigkeit über diesen Flächen zu gering sei – unabhängig davon, wie hoch das Windrad sei. Die Gebiete seien „schlecht bedingt für Windenergie“, zitierte Krauß. Außerdem könnte auf diesen Flächen, die nicht zusammenhängen, jeweils nur ein Windrad aufgestellt werden und kein Windpark, wie es der Landesentwicklungsplan mit mindestens drei Anlagen pro Fläche vorsieht. Beide Sprecher sehen auch Konfliktpotenzial, weil die Bereiche als Vogelschutzgebiete ausgewiesen sind. Durch Windkraftanlagen würde sich das Landschaftsbild verändern, es würde zu einer „Umzingelung“ Weisenheims führen. So wurde der Antrag Krauß’, die vier Flächen auf Ortsgemarkung nicht für Windräder auszuweisen, bei einer Gegenstimme beschlossen. Die vorgesehenen VG-Vorrangflächen im Wald sind davon unberührt. Ob hier jemals Windräder gebaut werden, hängt vom Umweltministerium ab (wir berichteten). Angelika Mayer-Pirrmann (FWG) regte an, einen Runden Tisch zum Thema Flüchtlinge zu gründen: „Es sollte schon im Vorfeld darüber gesprochen werden, wie man diese Leute unterstützen kann.“ Auch Claudia Stork (SPD) hält es für wichtig, nicht nur Wohnraum zu schaffen, sondern die Menschen, die bei uns Zuflucht suchten, zu beschützen. Susanne Fliescher verwies auf eine Einladung des Verbandsgemeinderats zum Thema. Wolfgang Schneider mochte das Thema in der nächsten Ratssitzung auf der Tagesordnung haben. Die Frage von Arno Krauß, wann die Bäckerei Görtz zu bauen anfängt, konnte Jochen Renner von der VG- Verwaltung nicht beantworten. Die Baugenehmigung sei aber erst am 4. Februar erteilt worden, so Renner. Frank Zimmerer (CDU) griff das Thema „marode Straßen“ auf. „Damit es hier vorangeht, sollten wir den Bürgern in einer öffentlichen Versammlung verschiedene Modelle vorstellen und über das Thema wiederkehrende Straßenbaubeiträge informieren“, forderte er. Süss ist von Seiten der Verwaltung zugesichert worden, wie er informierte, dass noch im laufenden Jahr darüber beschlossen werden soll. Kämmerer Wolfgang Schmidt sei bereit, in einer Ratssitzung Fragen zu beantworten. Thomas Scherner (FDP) wies darauf hin, dass die hintere Zufahrt zur Schule durch überhängende Sträucher für Rettungsfahrzeuge nicht zu befahren sei. Weitere Anfragen gab es zu den neuen LED-Straßenlampen – manchen seien sie zu hell, anderen leuchten sie nicht weit genug. Laut Michael Bähr (CDU) kann der Leuchtwinkel nicht vergrößert werden, es müssten die DIN-Normen für Lichtemission eingehalten werden. (igf)

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