Donnersbergkreis Vor dem Krönchen-Wechsel

Weinprinzessin Alicia Bescher (re.) gibt bei der Eröffnung der Weinkerwe ihr Amt weiter an ihre bisherige Hofdame Michelle Leber
Weinprinzessin Alicia Bescher (re.) gibt bei der Eröffnung der Weinkerwe ihr Amt weiter an ihre bisherige Hofdame Michelle Leber.

Alicia I. geht, und Michelle I. kommt und setzt die Reihe der Zellertaler Weinprinzessinnen mit mehr als 70 Weinhoheiten fort. Nachdem Alicia Bescher nach zwei Jahren im Dienst der Traube zunächst als Hofdame, dann als Prinzessin gestanden hat, gibt sie am Freitag bei der Eröffnung der Einselthumer Weinkerwe ihre Krone an Michelle Leber weiter, die sie bereits im letzten Jahr als lernwillige Hofdame begleitet hat.

Die beiden hatten sich als Einselthumer Gewächse schon vorher gut verstanden, doch letztes Jahr sind sie zu richtig guten Freundinnen geworden, berichten sie, und die scheidende Weinhoheit Alicia meint: „ Ich werde das schon sehr vermissen!“ Von den gut 60 Terminen haben beide letztes Jahr kaum einen ohne die andere absolviert. „Es waren für mich viele fremde Situationen, ein neues Auftreten in der Öffentlichkeit, und da war es gut, wenn die vertraute Freundin mit dabei war!“ sagt Michelle, und Alicia ergänzt: „Wenn ich alleine unterwegs war, hat mir echt was gefehlt“. Humor haben beide, Lebensfreude ebenso. Michelle freut sich sehr auf ihre Aufgabe als Prinzessin. Alicia will sich jetzt ganz auf die Schule konzentrieren, denn im April 20 steht das Abitur an. Danach soll es für ein Jahr nach Australien oder Neuseeland gehen und dann, so wie es heute aussieht, zum Weinbau-Studium nach Geisenheim. „Bevor ich Hofdame und Weinprinzessin war, konnte ich mir nicht vorstellen, dass das mal eine ernsthafte Überlegung wird, aber ich habe viel über den Wein gelernt und kann mir heute vorstellen, vielleicht doch Zuhause einzusteigen“, erklärt Alicia, die im elterlichen Weingut mit dem Rebensaft und allem Drumherum großgeworden ist. Michelle Leber ist zwar auch ein echtes Einselthumer Kind, doch was den Weinbau angeht ein klassischer Seiteneinsteiger. Doch bereits als Vierjährige war für sie erklärtes Ziel „Ich werde Zellertaler Weinprinzessin!“ Bei der Abkrönung ihrer Vorgängerin Dorothee I. im Jahr 2007 durfte Michelle die Krone halten, und Papa Rudi meint, dabei wurde sie vom Weinprinzessinnen-Virus infiziert. Er hat wohl recht behalten, und trotz aller Skepsis, die zunächst bei den Eltern vorherrschte, sind sie jetzt fest mit im Boot. Mutter Tanja hatte bereits im Hofdamen-Jahr oft die Hoheiten chauffiert und als Service-Dienst im Hintergrund gewirkt, das wird sie jetzt weiter tun, denn mit 16 Jahren weiß Michelle schon viel über den Wein und die Weinrepräsentation, doch noch braucht sie die unterstützenden Chauffeurdienste. Nach den Sommerferien warten nicht nur viele Weinfeste auf sie, auch die Oberstufe der IGS in Eisenberg wird ihre Zeit in Anspruch nehmen. Nach dem Abitur dort kann sich Michelle heute schon vorstellen, beruflich im Wein-Marketing Fuß zu fassen, doch bis dahin fließt noch viel Zeit und Pfrimm-Wasser durchs Zellertal. Michelle ist oft mit dem Fahrrad in der Natur unterwegs, liest gerne und gibt als liebstes Schulfach die Arbeitslehre an. „Das hat mir am besten gefallen, denn dort haben wir viel Praktisches kennengelernt. Da ging es von Kindererziehung bis zum Thema Finanzen querbeet, und das hat mir gut gefallen“, begeistert sich Michelle sogar in den Ferien noch. Mit Alicia teilt sie die Vorliebe für liebliche Weine, aber einen fruchtigen Roten trinkt sie mittlerweile auch gerne. Doch alles mit Maß und Ziel. „Gerade bei Umzügen haben wir viel Wasser, Traubensaft und dünne Weinschorle getrunken, das geht gar nicht anders“, resümieren beide. Lachend berichten sie von vielen Höhepunkten ihrer Auftritte. Ob es das Residenzfest in Kirchheimbolanden, die Abenheimer Kerwe, das Hatzenbühler Tabaksfest war oder die schönen Festumzüge in Bockenheim und Neustadt, das vergangenen Jahr hat Michelle bereits sehr gut gefallen. Doch auch sie muss zukünftig als Weinprinzessin nicht alleine zu den Terminen. Die Einselthumer Kerweborsch unterstützen sie ebenso wie die Weinritterschaft unter der Führung des Siegelbewahrers Herbert Bayer. Für Bayer wird das kommende Jahr nicht nur wegen der neuen Weinprinzessin spannend, sondern wegen der weiteren Unterstützung aus der heimatlichen Martinspforte. Seine Enkelin Emily wird Michelle I. als Hofdame begleiten und ihr, wenn alles weiter so nach Wunsch verläuft, auch als Zellertaler Weinprinzessin 2020 nachfolgen.

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