Donnersbergkreis Saite an Saite überzeugt

Freude an der Musik vermittelt: Norbert und Leonie Blüm, Christian und Antonio Kapper.
Freude an der Musik vermittelt: Norbert und Leonie Blüm, Christian und Antonio Kapper.

«WEIERHOF.»Etwa 70 Besucher füllten beim Kammermusikabend des Ensembles „Saite an Saite“ den Saal des Theater Blaues Haus auf dem Weierhof. Mit Musik aus Barock, Klassik und Romantik zeigten Norbert und Leonie Blüm an der Violine, Christian Kapper an Violine und Viola sowie Antonio Kapper an Cello und Klavier in verschiedenen Besetzungen ein breites, abwechslungsreiches Repertoire. „Ich finde es toll, wenn Privatmenschen zusammen musizieren und dann auch den Mut haben, dies anderen zu zeigen“, meinte Maria Handte aus Kirchheimbolanden. „Schön, dass wir das hier erleben können. Ich bewundere, mich welchem Tempo, welcher Qualität und welchem Durchhaltevermögen die Vier aktiv sind.“ Das Air von Johann Sebastian Bach war wohl der einzige, allseits bekannte Klassiker, den das Quartett brachte, das übrige Programm wird nur Insidern bekannt gewesen sein. Mit einem getragenen Andante festivo von Jean Sibelius eröffneten sie den Abend, um dann mit einer Suite verschiedener Tänze von Johann Ludwig Bach fortzufahren. Die beiden Kapper-Brüder, die vom Weierhof stammen, spielten ein beeindruckendes Duo für Violine und Violoncello von Andreas und Bernhard Romberg, bevor die drei Geiger ein Capriccio für drei Violinen von Friedrich Herrmann zeigten, bei dem Norbert Blüm seine Technik bis zum Äußersten ausreizte. Bei Fritz Kreißlers Präludium und Allegro im Stile von Pugnani war es dann an Christian Kapper, nur von seinem Bruder am Klavier begleitet, sein geigerisches Können zu präsentieren. Beim Konzert für vier Violinen von Georg Philipp Telemann war dann Antonio Kapper gefordert, auf seinem Cello die vierte Geige zu spielen. Dies tat er meisterlich. Die Mannheimer Sinfonie in G von Johann Stamitz und das Lyrische Andante von Max Reger ergänzten das Programm. „Mir gefällt, dass die Vier viele Stücke unbekannter Komponisten aufführen“, äußerte Helge Wetzig aus Mainz. „Da sind Namen dabei, die man noch nie gehört hat, und dennoch ist es großartige Musik. Das Quartett ist gut zusammengestellt, wobei Blüm-Senior zumindest im ersten Teil das Zepter in der Hand hatte.“ Nico Meyer vom Weierhof ergänzte: „Ich kenne die Kapper-Brüder schon seit der Schule. Ich finde es toll, dass sie ein so breites Programm zeigen und sich nicht auf einen Stil festlegen. Das macht sie mir noch sympathischer.“ Auch wenn die eine oder andere Unsicherheit spürbar, ab und zu ein schräger Ton zu hören war und einmal, als ein Einsatz nicht passte, das Spiel mit „Mist, das habe ich heute Mittag schon einmal verbockt“ unterbrochen wurde, zeigten die vier Musiker ihr großes Können und vermittelten den Anwesenden etwas von ihrer Freude an der Musik. „Wenn man viel zusammen musiziert, dann ist die Vorbereitung eines solchen Konzerts Ziel, Herausforderung und Anreiz, intensiv zu üben“, ließ Antonio Kapper vom Weierhof, der das Konzert organisiert hat, die RHEINPFALZ wissen. „Man kann sagen, wir nehmen das sportlich. Die Stücke, die wir spielen, sind vielfach an der Grenze dessen, was wir spielen können. Aber daran wachsen wir. Klar, dass es da nicht ohne Fehler geht. Aber das ist der Reiz.“ „Es ist die Freude an der Musik, die uns zusammengeführt hat und die wir vermitteln wollen“, meinte Norbert Blüm aus Gundersheim. „Die beiden Kapper-Brüder waren einmal in einem kirchlichen Musikkreis hier in Weierhof aktiv, wir in Gundersheim. Irgendwann ging es darum, ein gemeinsames Konzert zu gestalten. So haben wir uns kennengelernt und anschließend regelmäßig gemeinsam musiziert. Um hier heute mithalten zu können, musste ich wieder viel üben.“ Mit lang anhaltendem Applaus und der bekannten Pizzicato-Polka von Johann Strauß als Zugabe endete das eindrucksvolle „Jungfern-Konzert“ des Quartetts Saite an Saite.

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