Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Frisch installiertes Kunstwerk am Bahnhof beschädigt

Sie standen noch keine Woche – schon sind sie in der Reparatur: Einer der beiden Betonkoffer am Bahnhaltepunkt in Kirchheimbolanden wurde aus der Verankerung gerissen. Bildhauerin Christl Brutscher-Sawruk kümmert sich derzeit um das Kunstwerk.

Am Sonntag wurde dieses eingeweiht. Die beiden Betonkoffer sind ein Geschenk des Kirchheimbolander Art-Hotels Braun. Das wurde vor 40 Jahren eröffnet. Statt einer Jubiläumsfeier hatte man sich dazu entschieden, der Stadt als Zeichen der Verbundenheit ein Kunstwerk im öffentlichen Raum zu übergeben und damit ein nachhaltiges Geschenk zu machen, an dem auch die Allgemeinheit partizipieren kann.

Die iranische Künstlerin Linda Nadji hatte die beiden Koffer gefertigt. Sie stammen aus dem Jahre 2011. Christl Brutscher-Sawruk hatte die Objekte nicht nur wetterfest gemacht, sondern die Kunstwerke fach- und sachgerecht dort verankert. „Mein Vater und ich haben sogar darauf gesessen. Eine Person alleine kann den Koffer nicht seitlich weggerissen haben“, sagt Hotel-Chef Martin Braun im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Täter nicht bekannt

Er geht von mutwilliger Zerstörung aus. Vermutlich war das bereits in der Nacht auf Mittwoch der Fall. Dabei handelt es sich um den kleineren der beiden Schalenkoffer. Der sei nicht komplett aus Beton, sondern im Kern befinde sich noch etwas Styropor. Nun soll er von Christl Brutscher-Sawruk komplett ausgegossen werden. Sie werde ihn auch wieder am Bahnhaltepunkt verankern. Wer die Täter sind, ist nicht bekannt.

Man wolle zwar durchaus, dass die Kunstobjekte der Natur ausgesetzt sind, dass sie sozusagen „leben“ – aber natürlich nicht, dass sie beschädigt und aus der Verankerung gerissen werden, so Braun.

Herrenlose Koffer bei Polizei gemeldet

Thema waren die beiden Objekte übrigens auch schon bei der Polizei. Wie diese mitteilt, hatte sich – nachdem diese frisch aufgestellt waren – ein besorgter Bürger gemeldet. Am Bahnhaltepunkt würden zwei herrenlose Koffer stehen. Vor Ort sahen die Polizisten, dass es sich um ein Kunstwerk handelt.