Donnersbergkreis „Homogen und offen“

Ein Quartier mit drei Gebäuden: So könnte einmal der Bereich aussehen, auf dem sich derzeit der Schotterplatz befindet.
Ein Quartier mit drei Gebäuden: So könnte einmal der Bereich aussehen, auf dem sich derzeit der Schotterplatz befindet.

„Maßstäblich, homogen und offen.“ Begriffe, die der Kirchheimbolander Architekt Christoph Groth hervorhebt, wenn er über das Konzept für den Schotterplatz spricht. Mit diesem Entwurf hatte sich das Kaiserslauterer Bauunternehmen F. K. Horn zusammen mit dem Architekten gegen andere Interessenten durchgesetzt (wir berichteten am 5. September). „Unser Wunsch ist es, dass mit dieser Bebauung des Geländes auch ein Impuls für die komplette Innenstadt ausgeht“, sagt Groth im Gespräch mit der RHEINPFALZ – und schiebt nach, dass es sich hierbei um ein „flexibles, vitales und nutzerorientiertes Konzept“ handele. Das sieht drei Gebäude auf dem Areal vor. „Wir wollen ein offenes, homogenes Quartier schaffen, das sich in die Umgebung einpasst, diese aber auch aufwertet“, berichtet der Architekt. Hierfür habe man mehrere Optionen durchgespielt. Groth hat auch die Gebäude geplant, die derzeit auf der anderen Seite der Uhlandstraße von der Göllheimer Burgey Wohnbau GmbH errichtet werden. Zwischen den drei Gebäuden sei ein „Spiel von Enge und Weite“ vorgesehen – damit möchte man mit der vorhandenen Altstadt-Typologie korrespondieren. Das Quartier soll fußläufig von allen Seiten erreichbar sein – also nicht nur dem Parkdeck und der Volksbank, sondern auch von der Verbandsgemeindeverwaltung aus. Und damit auch weiterhin als Verbindung von der Stadt zum Festplatz Herrngarten dienen. „Für das Grundstück gibt es einen Bebauungsplan, der eine Gebäudehöhe im Bereich von 16 Metern zulässt“, sagt der Architekt. Zwei der Gebäude sind mit vier Geschossen plus Staffelgeschoss vorgesehen, das dritte – zur Mälzerei hin – ist als reines Wohngebäude mit fünf Geschossen konzipiert. „Wir sind hier noch ganz am Anfang der Planungen. Es ist aber vorgesehen, dass alle drei Gebäude die zulässige Höhe leicht unterschreiten“, so Groth. Denkbar sei, dass das Gebäude zum Parkdeck hin überwiegend für den Bereich Gesundheitswesen genutzt wird. Der Wunsch ist, darin Medizinische Versorgungszentren zu installieren. „Vielleicht auch noch in Verbindung mit ergänzenden Gewerbeeinheiten“, sagt Groth. Wobei hier noch Gespräche geführt werden müssten. Auch im zweiten Gebäude sollen im unteren Bereich Gewerbe untergebracht werden. Jedoch betont Thomas Knieriemen, Geschäftsführender Gesellschafter des Investors F. K. Horn, dass ihm hier an Nachhaltigem gelegen ist. „Am liebsten wäre uns, dass wir die Einheiten unten verkaufen oder langfristig vermieten“, so Knieriemen. Der Rest der Gebäude soll als Wohnungen genutzt werden. „Kirchheimbolanden ist ein interessanter Standort. Der Markt ist da“, betont Knieriemen. Das merke das Unternehmen derzeit auch in der Bahnhofstraße, wo F. K. Horn auf dem ehemaligen Umminger-Gelände zwei Mehrfamilienhäuser errichtet. „Alle Wohnungen sind verkauft. Ein Gebäude ist auch bald fertig. Im November werden dort die ersten Leute einziehen“, berichtet Knieriemen. Überhaupt sei nun der nächste Schritt, den Kauf des Schotterplatzes mit der Stadt zu verakten. Dann soll es an die Detailplanung gehen, die man auch noch einmal mit dem Stadtrat abstimmen möchte. Es ist das erste Projekt, das das Unternehmen mit Christoph Groth zusammen angeht. „Er hatte sich im vergangenen Jahr bei uns vorgestellt und einen sehr guten Eindruck hinterlassen – kreativ, innovativ und trotzdem pragmatisch“, lobt der Geschäftsführende Gesellschafter. Einen genauen Zeitplan, bis wann die Maßnahme auf dem Schotterplatz umgesetzt werden soll, gibt es laut Knieriemen noch nicht. „Wir möchten das schon gerne zügig umsetzen“, sagt er. Auch, weil man dann hier die Möglichkeit habe, weiter Wohnungen zu verkaufen – gerade an Interessenten, die in der Bahnhofstraße nicht mehr zum Zug kommen. Auch zu den Kosten für das Projekt könne man noch nichts sagen, ergänzt Groth. Laut dem Architekten soll es unter den Gebäuden eine Tiefgarage geben – für die Bewohner, aber auch für die Kunden beziehungsweise Patienten des Versorgungszentrums. Zufahrt hierzu soll über die Uhlandstraße sein. Entlang der Ostseite des Grundstücks sind zudem ebenerdige Parkplätze vorgesehen, die unter anderem für Patiententransporte und als Behindertenparkplätze genutzt werden können. „Bei all dem handelt es sich noch um einen Konzeptansatz. Viele Faktoren müssen noch abgestimmt werden“, berichtet Groth. Wichtig sei es im ersten Schritt gewesen, den Zuschlag für das Projekt zu erhalten. Großen Wert legen sowohl Architekt als auch das Bauunternehmen auf einen großzügig gestalteten Quartiersplatz. Dieser soll mit kleineren Grünbereichen und einer festen Platzmöblierung aufgewertet werden. Auch sei im Sommer – je nach Nutzung der Gebäude – eine freie Möblierung denkbar. Groth kann sich außerdem vorstellen, dass der Platz auch mal für ein kleineres Sommerkonzert oder ähnliche Kleinveranstaltungen genutzt wird. „Als jemand, der in Kirchheimbolanden aufgewachsen ist, liegt mir viel an dem Projekt“, sagt Christoph Groth. Wichtig sei ihm, dass sich das Quartier in die Umgebung des Geländes einpasst und diese langfristig aufwertet. „Es ist ein spannendes Projekt“, betont der Architekt. So sieht es auch der geschäftsführende Gesellschafter von F. K. Horn. „Ich bin ein Verfechter der Region, bin auch im Vorstand des Vereins Zukunftsregion Westpfalz. Wir müssen schauen, dass wir in der Westpfalz zusammenhalten, dass wir hier Lebensqualität aufbauen. Uns ist es wichtig, hier etwas Nachhaltiges zu schaffen.“

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