Speyer Das macht Lust auf mehr

Eine neue Reihe mit Konzerten aus dem Bereich der Vokalmusik gibt es in Schwegenheim. Initiiert wurde die Reihe von Christiane Schmidt, der Dirigentin, und Philipp Bentz, dem Vorsitzenden des Protestantischen Kirchenchors. Und so war es nur passend, dass das Auftaktkonzert vom Kirchenchor unter der Mitwirkung von Schmidt und Bentz bestritten wurde. Beteiligt waren auch Gesangssolisten und Instrumentalisten.

Auf dem Programm standen Werke des spätbarocken Komponisten Gottfried August Homilius – zu Beginn die Motette „Unser Vater in dem Himmel“. Schmidt hatte mit ihren Leuten beste Arbeit geleistet. Der Kirchenchor sang rhythmisch und intonatorisch sicher, ausgewogen und homogen in den einzelnen Stimmen, wohlklingend in den klangmächtigen wie in den Piano-Passagen. Und auch die polyphonen Stellen wurden gut gemeistert. Gut anzuhören war auch das Solistenquartett, wo sich Bentz als Bass zu den blutjungen Sängern Eliana Schmidt (Sopran), Dominik Hambel (Altus) und Joshua Weindel (Tenor) gesellte. In der Solokantate zum Kirchweihfest „Fahre hin, du Lust der Welt“ konnte Schmidt beweisen, was für eine ausdrucksvoll gestaltende Sopranistin sie ist. In Homilius’ Cembalokonzert F-Dur scheint durch den Hochbarock schon der galante Stil mit der kantablen Melodik und dem spielerisch-virtuosem Laufwerk durch. Bentz wurde dem Solopart aufs beste gerecht, er gab den Ecksätzen Schwung und spielte auf dem (Elektro-) Cembalo das Largo stilvoll mit dem zarten Lautenzug-Register. Hauptwerk des Abends war die Trinitatiskantate „Heilig ist unser Gott, der Herr Gott Zebaoth“, ein 20-minütiges Werk aus sieben Strophen, bei dem sich Chor und Soli abwechseln. Auch hier wusste der Chor mit klarem, machtvollem Klang zu beeindrucken. Ausdrucksvoll sangen Schmidt, Hambel und Weindel die Solostrophen, wobei bei den gerade einmal volljährig gewordenen Männern die Stimmen naturgemäß noch nicht so substanzvoll klingen können wie bei der erfahrenen Sopranistin. Als sichere Grundlage für Chor und Solisten präsentierte sich das Instrumentalensemble Capella Libera mit Julia Steinbach und Ursula Hummel (Violine), Margarethe Hoffer (Viola) und Jonathan Oesterling (Kontrabass), den Blockflötistinnen Dagmar Rheude, Tanja Bentz, Annette Oesterling und Ilse Schlögl sowie Hambel (Continuo). Bei den Zuhören, die am Samstag zahlreich in die Protestantische Kirche gekommen waren, kam das Konzert zurecht hervorragend an.

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