Donnersbergkreis Alles viel zu lange her

Vor dem Amtsgericht Rockenhausen mussten sich gestern zwei junge Männer aus dem Donnersbergkreis wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Gegen beide wurde das Verfahren allerdings gleich wieder eingestellt.

«Rockenhausen.» Letztlich war dann doch alles viel zu lange her. Vor zwei Jahren, an einem Abend im Sommer 2016, sollen der damals 20-Jährige und der 18-Jährige in Dreisen an einer Massenschlägerei beteiligt gewesen sein. Die Anklageschrift warf dem Duo vor, dass es zusammen mit fünf Komplizen eine andere Gruppe junger Männer, die ebenfalls aus dem Donnersbergkreis stammen, auf offener Straße attackiert und zum Teil schwer verletzt habe. Beide Angeklagten hätten dabei Hiebwaffen eingesetzt. Sie sollen bei ihren Attacken auf die gegnerische Gruppe unter anderem einen Schlagstock und eine Holzlatte benutzt haben, um auf ihre Kontrahenten einzuschlagen. Eigentlich hätte die Hauptverhandlung schon im Sommer 2017 stattfinden sollen, sie verzögerte sich aber wegen einiger Krankheitsfälle innerhalb des Amtsgericht und konnte deshalb erst gestern beginnen. Eine Sache wurde aber schnell geklärt: Eine Beziehungsstreitigkeit sei nach Angaben der Zeugen der Auslöser gewesen, dass aus einem eigentlich zu Beginn spaßigen Abend plötzlich Ernst geworden sei. Eifersucht wegen eines jungen Mädchens habe offenbar dazu geführt, dass beide mutmaßlichen Schläger ausgetickt seien. Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten für gestern Morgen zahlreiche Zeugen eingeladen und versprachen sich weitere Klarheit, was an diesem Abend genau passierte. Doch sie sollten enttäuscht werden. Keiner der Zeugen konnte sich zweifelsfrei daran erinnern, dass einer der beiden Angeklagten auf jemanden eingeschlagen habe. „Das ist schon so lange her“ oder „Daran erinnere ich mich nicht mehr genau“, waren Sätze, die oft fielen. Da keiner die Angeklagten eindeutig als Schläger identifizieren konnte, fehlten die Beweise, um ihnen eine Straftat nachzuweisen. Und so wurde das Verfahren gegen die beiden jungen Männer letztlich eingestellt. Die zwei mutmaßlichen Angreifer verließen somit den Gerichtssaal als freie Personen. Auf Auflagen gegen beide wurde verzichtet.

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