Karlsruhe Pächterwechsel am Rhein

Geöffnet wird im März, wenn die Fähre wieder im Betrieb ist.
Geöffnet wird im März, wenn die Fähre wieder im Betrieb ist.

Es ist neben dem „Zollhäusle“ einer von zwei Rast- und Pausenpunkten an der Rheinfähre zwischen Neuburg (Pfalz) und Neuburgweier (Baden) auf der badischen Seite: Das Rheinkiosk „Bücher“, das sowohl für den Ausflügler in die Pfalz, als auch für den südpfälzischen Unternehmungslustigen eine erste Anlaufstelle an der rechtsrheinischen Anlegestelle der Fähre ist. In der Winterpause hat das einfache Selbstbedienungscafé mit direkter Sicht auf das Nachbarbundesland den Pächter gewechselt. Müssen die Stammkunden nun mit einem völlig veränderten Lokal rechnen?

16 Jahre lang hat Frank Bücher das von der Familie Bauer aus Neuburgweier gepachtete Rheinkiosk geführt, zusammen mit Vater Eberhard. Nun zieht sich der Rheinstettener zurück. „Schweren Herzens“, so sagt er, denn einerseits sei die Suche nach guten Personal immer schwieriger geworden, andererseits will er sich nun mehr um die Familie kümmern. „Man wusste nie, was einen erwartet“, berichtet Frank Bücher von den guten Erfahrungen mit dem Kiosk, das bei drohenden Hochwasser auch schon mal binnen einer kurzen Vorlaufzeit von nur zwei Stunden gesichert werden musste. Viele Bewerber gab es, um die Nachfolge des beliebten Ausflugslokals anzutreten. Schließlich hat einer den Zuschlag bekommen, der schon oft Gast im Kiosk war: Jürgen Seyfert. Der 52-Jährige Baden-Badener hat Erfahrungen im Gastronomie-Gewerbe, betreibt einen Fachhandel für Reinigungsgeräte in Rheinstetten und ist mit insgesamt drei Ständen auf Weihnachtsmärkten in der Region präsent. „Diese Ergänzung von Sommersaison und Wintersaison ist stimmig“, sagt Seyfert. Denn spätestens wenn die Rheinfähre im Spätherbst ihren Betrieb einstellt, ist auch für den Rheinkiosk die Saison vorbei. Geöffnet wird, wenn im März die Fähre wieder in Betrieb ist und die Sonne vom Himmel lacht. Bauliche Veränderungen wird es beim Rheinkiosk kaum geben. Anbauten würden höchstwahrscheinlich nicht genehmigt werden, die zur Verfügung stehende Stromstärke ist begrenzt und war schon bisher fast maximal belastet. „Die Frage nach dem Essenangebot wurde mir in der letzten Zeit sehr oft gestellt“, berichtet Seyfert, „... das zeigt mir, wie wichtig das wohl für viele ist.“ Ob sich auch der Name ändern wird, hat er noch nicht entschieden. Wichtiger ist es ihm, dass die Grundregeln stimmen, wie eine Gastronomie kostendeckend und wirtschaftlich kalkuliert werden sollte. Auch unter dem neuen Management wird das Ausflugsziel für Badener und Südpfälzer am Rhein einen familiären Touch haben: Seyferts Tochter ist zur Zeit im Studium und „schon ganz heiß darauf, ihr Studium an den freien Tagen mit dem Rheinkiosk zu finanzieren“, erzählt stolz der neue Pächter.

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