Karlsruhe Minigolfen in einer bunten Unterwasserwelt

Leuchtend, bunt und ungewöhnlich: die Unterwasserwelt.
Leuchtend, bunt und ungewöhnlich: die Unterwasserwelt.

Minigolf ist eigentlich ein Sommervergnügen. Man spielt es im Freien und isst danach ein Eis. In Ettlingen geht das auch unabhängig vom Wetter: Bei Indoor-Minigolf bleiben die Füßen trocken und die Anlage bietet mehr als einfach nur Bahnen, die unter einem Dach aufgestellt sind. Es heißt „simigolf Ettlingen“ und ist in der Region einmalig.

„Da habe ich zuerst mit der Hand reinfassen müssen“, sagt eine Mitspielerin aufgeregt schon an der ersten Bahn der 18 Löcher umfassenden Anlage. Sie meint damit: Sie hat fühlen müssen, was Echt und was Unecht ist. Denn Bahnen - und auch die Wände - des „simigolf Ettlingen“ sind mit einem speziellen 3D-Effekt bemalt. Zehn Experten waren in Ettlingen vier Wochen lang beschäftigt, um alle Bahnen und alle Wände mit Motiven mit dem speziellen 3D-Effekt zu versehen. „Das scheint sich zu bewegen“, meint ein anderer Mitspieler beobachtet zu haben. Tatsächlich verändern manche der 3D-Motive ein wenig ihre Position, je nach dem, aus welchen Blickwinkel man die betrachtet. Im ersten der drei Räume muss man wie auf dem Meeresboden den Golfball durch Korallen und Seesterne schicken. Im zweiten Raum ist „Dschungel“ das große Thema und hinter Lianen und Schlingpflanzen lugt an einer der Wände das Karlsruher Schloss hervor. Großes Finale ist im letzten Raum: Dort gilt es, sich in die fremden Welten des Science-Fiction zu begegnen. Auf der allerletzten Bahn nimmt dann ein gezeichneter Astronaut beim Weltraumspaziergang den Ball in die Hand. Richtig beeindruckend ist ein Vulkan, der brodelnde 3D-Lava ausspuckt. „Da zweifelt man tatsächlich ein wenig, dass man den Ball tatsächlich gegen den heißen Lavastrom hinauf in den Vulkan schicken kann“, sagt einer der Indoor-Minigolfer. Wer 3D von 2D unterscheiden will, kann auch einfach die 3D-Brille abnehmen – bunt bleibt es trotzdem, auch der aufhellende Effekt von Schwarzlicht auf manche der fluoreszierende Linien und Flächen geht nicht verloren. Von außen sieht die Indoor-Minigolfanlage unscheinbar aus. Würde auf dem eingeschossigen Zweckbau nicht „simigolf“ draufstehen, würde man kaum bunt schillernde 3D-Welten darin vermuten. Die Räume standen über fünf Jahre lang leer, davor lagerte eine Maschinenfabrik dort Teile. Etwa 45 Minuten bis eine Stunde ist man als Indoor-Minigolfer auf der Anlage unterwegs. Dazu gibt es ein Handy, auf dessen Display die Bahnengolfer unkompliziert die Anzahl ihrer Schläge eintragen können. Neckisch: Wer möchte, kann einen Trolley mit in die Räume nehmen, auf den sich nicht nur das Handy bequem ablegen lässt, sondern auch die Getränke abgestellt werden. Ein Service, den Outdoor-Bahnengolf schon wegen der dort unebene Flächen nicht anbieten können. Betreiber Friedrich Dreher ist sich klar, dass sein Indoor-Minigolf ein Saisongeschäft ist: „Ein schlechter Sommer freut uns, doch im Winter kommen auch die passionierten Minigolfspieler!“

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