Karlsruhe Berufswahl leicht gemacht

Messebetrieb: Mehr als 300 Ausbildungsbetriebe und Hochschulen präsentieren sich.
Messebetrieb: Mehr als 300 Ausbildungsbetriebe und Hochschulen präsentieren sich.

Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, waren selten so gut wie im Moment. Was für junge Menschen sehr positiv ist, ist für die Firmen allerdings ein riesiges Problem. „Der Fachkräftemangel ist quer durch alle Branchen eine große Herausforderung“, verweist IHK-Präsident Wolfgang Grenke auf viele nicht besetzte Ausbildungsplätze. Die Messe „Einstieg Beruf“, die größte Ausbildungsmesse der Region, soll am 20. Januar Kontakte herstellen.

Mehr als 320 Unternehmen und schulische Ausbildungsstätten aus der gesamten Technologieregion Karlsruhe werden dabei über rund 180 Ausbildungsberufe informieren. „Die Unternehmen in der Region suchen dringend gut ausgebildete Fachkräfte, um die Herausforderungen und Chancen der Zukunft zu bewältigen und zu nutzen“, sagt Grenke. Um so wichtiger sei, möglichst viele Menschen für die duale Ausbildung zu gewinnen. Erstmals werden bei der „Einstieg Beruf“ zwei komplette Messehallen mit über 25.000 Quadratmeter Bruttofläche belegt sein und Michaela Frei, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt, erwartet, dass erstmals mehr als 20.000 Menschen sich über Chancen in den einzelnen Branchen informieren werden. Denn die riesige Auswahl an Berufen macht es für junge Menschen schwierig, den für sie richtigen Ausbildungsplatz zu finden. „Trotz der Informationsmöglichkeiten im Internet, sind persönliche Kontakte, Gespräche mit anderen Auszubildenden und die Möglichkeit, Dinge auch auszuprobieren, der womöglich entscheidende Schritt in den richtigen Beruf.“ Für Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, ist die Ausbildungsmesse auch für Firmen eine echte Chance, geeignete Auszubildende zu finden. Denn inzwischen sagen 70 Prozent der befragten Betriebe, dass trotz intensiver Suche kein geeignetes Personal zu finden war. „Wir müssen den Jugendlichen die Attraktivität der dualen Berufsausbildung vermitteln, denn wer kein Ziel hat, findet auch den Weg nicht.“ Immerhin gebe es inzwischen kleine Fortschritte, die Zahl der Auszubildenden im Bezirk der Handwerkskammer ist zuletzt um 2,3 Prozent gestiegen. Erneut werden übrigens auch wieder Besucher aus dem Elsass erwartet, die teilweise mit Bussen nach Karlsruhe gebracht werden. Erste Erfolge gibt es zudem bei der Integration von Flüchtlingen. Bei der IHK sind derzeit 108 Auszubildende aus Flüchtlingsländern registriert, die Handwerkskammer meldet allein im zurückliegenden Jahr 254 „Beginner“ mit Migrationshintergrund. Noch immer sind aber fehlende Sprachkenntnisse das größte Hindernis. „Aus der Jugoslawienkrise wissen wir, dass die Integration bis zu zehn Jahre dauern kann“, spricht Grenke in diesem Zusammenhang von einem Marathonlauf.

x