Kaiserslautern Zur Sache: Spitzenspiel der Dritten Handball-Bundesliga

Im Spitzenspiel der Dritten Handball-Bundesliga gastiert der drittplatzierte TuS Dansenberg am Samstag (20 Uhr) bei seinem oberen Tabellennachbarn HSG Konstanz. Zum Verfolger-Duell werden über 1000 Zuschauer in der „Schänzle-Hölle“ erwartet. Es ist angerichtet. „Wir haben uns dieses Spiel erarbeitet“, betont Kreisläufer Sebastian Bösing, der bis zu seinem Wechsel in die Westpfalz zwei Jahre in Konstanz unter Vertrag stand. „Er konnte leider sein Potenzial nie richtig zeigen, da er immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde“, bedauert der Sportliche Leiter der HSG, Andre Melchert. Anfang Dezember 2017 bestritt der bullige 1,94-Meter-Mann sein letztes Spiel für das Team vom Bodensee. Es war eine Szene auf Höhe der Mittellinie, als Bösing mit einem Hechtsprung einen Tempogegenstoß des Gegners unterband, in der er sich die bereits operierte Schulter auskugelte. Erschwerend hinzu kam ein erneuter Riss des Labrums, einer nur wenige Millimeter breiten Umrahmung der Gelenkpfanne des Schulterblatts. Damit war für Bösing die Saison zu Ende. Es folgte eine weitere Operation mit anschließenden Reha-Maßnahmen. Die Verpflichtung des inzwischen 24-Jährigen wurde daher durchaus kritisch gesehen. Dass ein Bösing in Topform für jede Mannschaft in der Dritten Bundesliga eine Bereicherung wäre, steht außer Frage. Im Trikot der TSG Haßloch war der Student bis zu seinem Wechsel nach Konstanz einer der besten Feldtorschützen beim jetzigen Ligarivalen. Obendrein holte er sehr viele Siebenmeter raus, weil er oft nur durch Fouls zu stoppen war. Um beim Topfavorit auf die Meisterschaft etwas Zählbares zu holen, muss am Samstag alles passen. „Mein Ziel war es, mit drei Siegen im Rücken nach Konstanz zu fahren. Das haben wir geschafft“, betont Dansenbergs Trainer Marco Sliwa. Dansenberg hat nichts zu verlieren. Der Druck des Gewinnenmüssens liegt beim Gegner, dessen erklärtes Ziel der direkte Wiederaufstieg ist. Der Ausfall von Topspieler Robin Egelhof konnte beim TuS bislang gut kompensiert werden. Auch weil Jan Claussen zuletzt immer häufiger als Torschütze in Erscheinung trat und hochprozentig traf. Der 26-Jährige ist ein absoluter Führungsspieler und weiß auch in der Abwehr zu überzeugen. „Claussen ist immer in der Lage, 50 Minuten volles Tempo zu gehen“, sagt Lauterns Trainer über seinen verlängerten Arm auf dem Spielfeld. Beide haben schon beim TV Hochdorf erfolgreich zusammengearbeitet. Im Tor hat Sliwa die Qual der Wahl. Markus Seitz, der Kevin Klier beim 30:27 gegen den VfL Pfullingen ausgezeichnet vertrat, brennt ebenso auf seinen Einsatz wie der ehemalige Bundesligaprofi der Eulen Ludwigshafen. Aus Sicht der Lauterer ein Luxusproblem. Dass Fabian Serwinski wieder an Bord ist, verschafft dem Trainer auf den Außenpositionen wieder mehr Möglichkeiten. Die Auswärtsfahrt nach Konstanz zählt mit zu den weitesten in dieser Saison. Obwohl die Anreisezeit rund vier Stunden beträgt, werden den TuS auch diesmal wieder zahlreiche Fans begleiten. Das dürfte in dieser Form in der Dritten Handballliga einmalig sein. So spielen sie TuS Dansenberg: Klier/M. Seitz, Schulze, Bösing, Laurent, Megalooikonomou, Munzinger, Claussen, C. Seitz, Kiefer, Eisel, Laurent (?).

x