Kaiserslautern „Wir haben die Chance, ein Spitzenteam zu werden“

Mag die „gesunde Härte“, mit der in Dansenberg gespielt wird: Kreisläufer Sebastian Bösing.
Mag die »gesunde Härte«, mit der in Dansenberg gespielt wird: Kreisläufer Sebastian Bösing.

Neuzugang Sebastian Bösing spielt beim TuS Dansenberg auf einer Schlüsselposition. Den Job des Kreisläufers teilt sich der 24-Jährige mit dem griechischen Routinier Theo Megalooikonomou (35). Bösings Vertrag bei der HSG Konstanz wurde nach zwei schweren Schulterverletzungen vorzeitig aufgelöst. Über den Neustart in der Westpfalz, seine Zeit am Bodensee und darüber, ob die Schwarz-Weißen schon ein Spitzenteam sind, hat unser Mitarbeiter Karsten Kalbheim mit dem gebürtigen Wormser gesprochen.

An was denken Sie zuerst, wenn Sie Konstanz hören?

An die Stadt und den Bodensee. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und habe Freunde fürs Leben gefunden. Es waren sportlich und persönlich zwei lehrreiche Jahre. Sich als junger Spieler so weit weg von zu Hause gleich zweimal schwer zu verletzen, war nicht ganz einfach. Ich habe nach meinem Wechsel von Haßloch direkt die erste Saisonhälfte verpasst, das war extrem bitter. Im zweiten Jahr bin ich die komplette Rückrunde ausgefallen. Wie fühlen Sie sich nach diesen schweren Verletzungen? Ist das Vertrauen in den eigenen Körper wieder da? Im Großen und Ganzen schon, ich fühle mich wieder recht gut. Im Kopf verspürt man zwar immer noch ein bisschen Angst, aber im Spiel denke ich nicht daran. Ich arbeite viel mit Physiotherapeuten und Personal Trainern, um wieder die nötige Stabilität in der Schulter zu erlangen. Was erwartet den TuS in Konstanz? Uns erwartet in der „Schänzle-Hölle“ ein frenetisches Publikum. Ich rechne mit über 1000 Zuschauern. Dass es ein Spitzenspiel ist, haben wir uns durch die jüngsten Siege erarbeitet. Sportlich erwartet uns aus meiner Sicht die beste Mannschaft der Liga. Konstanz ist in der Breite sehr gut aufgestellt. Wir müssen uns auf einiges gefasst machen. Auf was muss das Team sich einstellen? Wir dürfen Konstanz nicht ins Rollen kommen lassen, sonst wird es sehr, sehr schwer. Wir müssen im Zusammenspiel mit den Torhütern eine überragende Abwehr stellen und im Spiel nach vorne die technischen Fehler minimieren. Außerdem gilt es, Paul Kaletsch und Fabian Wiederstein in den Griff zu gekommen. Wie wurden Sie in Dansenberg aufgenommen? Sehr gut. Den ein oder anderen Spieler kannte ich ja schon vom Sehen oder von den Spielen. Ich habe im Vorfeld viel Positives über die Mannschaft und den Teamgeist gehört, was sich auch absolut bestätigt hat. Was zeichnet die Mannschaft aus? Die Emotionalität, die wir auf die Platte bringen. Wir spielen mit einer gesunden Härte, das gefällt mir. Aktuell stellen wir die beste Abwehr der Liga. Vorne austeilen, hinten einstecken. Handball ist gerecht. Sie werden momentan ausschließlich im Angriff eingesetzt, Theo in der Abwehr. Wie läuft die Arbeitsteilung? Wir sind ein super Team am Kreis. Ich bin Theo sehr dankbar dafür, wie es gerade läuft. Wer hinten die Arbeit verrichtet, steht leider weniger im Blickpunkt als der, der vorne die Tore wirft. Ich weiß, wie hart es ist, in der Abwehr seinen Mann zu stehen. Schließlich war das bis zu meiner Verletzung mein Steckenpferd. Wann ich hinten wieder helfen kann, ist noch nicht absehbar. Sie haben mit Konstanz letztes Jahr in der Zweiten Bundesliga gespielt. Was ist der Unterschied zur Dritten Liga? Definitiv das Tempo. Es geht eine Klasse höher noch körperlicher und athletischer zu. Auch von der Spielintelligenz her ist es ein Unterschied. Dansenberg ist aktuell Dritter. Der Rückstand auf Tabellenführer Heilbronn beträgt zwei Punkte. Seid ihr ein Spitzenteam? Wir haben die Chance, diese Runde eins zu werden. Um uns jetzt schon als solches zu bezeichnen, ist die Saison noch zu jung. Bis ein Rädchen ins andere greift, dauert es eine Weile. Wer steigt auf? Horkheim und Konstanz werden die Sache unter sich ausmachen. Wie lautet Dein Tipp für das Spiel am Samstag? Es werden nicht sehr viele Tore fallen. Ich hoffe, dass wir knapp gewinnen. Mein Tipp: 24:23.

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