Kaiserslautern „Wir müssen kaltschnäuziger vor dem Tor werden“

Für die B-Junioren des 1. FC Kaiserslautern rollt ab Samstag wieder der Ball in der U17-Bundesliga Süd/Südwest. Im Auftaktspiel trifft die Elf des neuen FCK-B-Junioren-Trainers Alexander Pommerehnck um 11 Uhr im Sportpark Rote Teufel auf die SpVgg Unterhaching.

Eine abwechslungsreiche Saison fand mit dem siebten Tabellenplatz im Mai ihr Ende für die ehemaligen B-Junioren der Roten Teufel. Durch den Wechsel von FCK-A-Junioren-Trainer Gunther Metz in der Sommerpause zum DFB drehte sich das Trainerkarussell im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des Traditionsvereins. Alexander Bugera rückte mit seinen Schützlingen aus der U17- in die U19-Bundesliga auf, sodass Alexander Pommerehnck mit seinen Spielern den Schritt aus der U16-Regionalliga-Mannschaft in die U17-Bundesliga mitgehen durfte. So hatte diese späte Rochade auch kaum Auswirkungen auf die Mannschaft und den Leistungsstand. „Der Trainerwechsel erfolgte zwar ziemlich spät, sodass ich an der Kaderzusammenstellung nur wenig beteiligt war. Es läuft dennoch so gut, da wir 15 Spieler aus der U16 in die U17 übernommen haben“, spricht Pommerehnck von einem „riesen Vorteil“ und zeigt gleichzeitig die Durchlässigkeit der FCK-Nachwuchsarbeit sowie die souveräne Vorbereitung auf. Sechsmal ließ der neue Mann an der Seitenlinie gegen mitunter absolute Top-Teams wie Köln und Bayer Leverkusen testen, und sechsmal gingen die Roten als Sieger vom Feld. „Das war eine sehr gute Vorbereitung. Jetzt sind wir aber bemüht, diese Siege der Jungs einzuordnen, denn diese Tests sind nicht mit der kommenden Aufgabe Unterhaching vergleichbar“, weiß Pommerehnck. „Wie auch ich, haben die Kollegen auf der anderen Seite Dinge ausprobiert und gingen alle Spieler ohne Druck an die Sache“, machte er seinen Spielern deutlich. „Es war dennoch schön, zu sehen, dass unser fokussiertes Umschaltspiel auch gegen solche Größen funktionierte“, sagt der gebürtige Mainzer. „Die Chancenverwertung ist wie in den anderen Jahrgängen jedoch noch so ein kleines Problem“, sagt der junge Coach, der auf mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor hofft. „Es muss nicht immer der schöne Spielzug im Vordergrund stehen“, sagt Pommerehnck, dem ein einfaches, schnelles Tor lieber ist. Er vertritt die offensive Spielphilosophie wie Bugera und Manfred Paula, der Sportliche Leiter des NLZ. In allen Mannschaftsteilen hat sich die Nachwuchsschmiede der U17 extern Verstärkung geholt. „Nicht nur, um den Konkurrenzkampf anzuregen und das Konstrukt zu ergänzen. Das macht in der Jugend keinen Sinn“, macht Pommerehnck deutlich. Für das Tor kam vom FC Rot Weiß Erfurt Lorenz Otto, „der eine wichtige Verpflichtung und gegen Köln und Bayer bereits eine Bank war“, wie sein Trainer lobt. Für die Abwehr wechselte Marco Bresser vom VfR Wormatia Worms in die Pfalz. Auf den Flügeln agieren künftig Maximilian Fesser (vom SV Sandhausen) und Fidel Delibalta (FV Wiehl), während Ramazan Bakici (SC Freiburg) im Sturm für die Tore sorgen soll. „Fesser hatten wir schon früher im Blick. Bakici war uns mehrfach in der Auswahl aufgefallen und ist ein Spieler, der Potenzial hat, in Freiburg jedoch hinter einem Nationalspieler, der alleinige Spitze dort war, von der Bildfläche verschwand.“ Pommerehnck ist von den Neuen überzeugt und spürt allgemein im Kader die Vorfreude für die Herausforderung Bundesliga. „Beim Saisonziel haben wir versucht, vom Tabellenplatz als Zielvorgabe wegzugehen“, zeigt er zudem auf und stellt klar, dass der Klassenerhalt das oberste Ziel ist: „Uns und dem FCK ist es wichtig, dass wir mit unseren Jugendmannschaften in der Bundesliga spielen. Das wollen wir so schnell wie möglich erreichen. Ansonsten verfolgen wir die Philosophie, von Spiel zu Spiel zu denken, sodass der FC Bayern genauso wichtig im Kopf der Spieler ist wie die kommende Aufgabe Unterhaching“, weiß Pommerehnck um die kuriosen und unvorhersehbaren Ergebnisse in der U17-Bundesliga der letzten Jahre bestens Bescheid.