Kaiserslautern „Wir kamen einfach nicht den Berg hoch“

Die CDU Kaiserslautern kritisiert die mangelnde Serviceorientierung des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungseigenbetriebs der Stadt Kaiserslautern (ASK). Für die in der Weihnachtszeit witterungsbedingt in einigen Stadtteilen nicht erfolgte Müllabfuhr gebe es keinen Ausweichtermin. „Sicher ist das Verhalten des ASK satzungsgemäß, bürgerfreundlich ist es jedoch auf keinen Fall“, erklärte der CDU-Vorsitzende Harry Wunschel. Da überfüllte Müllgefäße gemäß Satzung ebenso stehen gelassen werden, müssten die Bürger den nicht abgeholten Müll an anderer Stelle zwischenlagern oder bei den Wertstoffhöfen entsorgen. Der CDU-Kreisverband fordert Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt als zuständige Dezernentin auf, einen zeitnahen Ausweichtermin anzuberaumen. Wunschel betonte, die Bürger der Stadt bezahlten monatlich einen nicht unerheblichen Betrag für die Müllabfuhr. Deshalb hätten sie auch ein Anrecht auf Ersatzleistungen, insbesondere dann, wenn sie selbst nicht für die fehlenden Leistungen verantwortlich sind. Zum ASK meinte Wunschel: „Das kann sich nur ein Unternehmen leisten, das keine private Konkurrenz kennt. Die Kunden würden einem solchen Entsorger normalerweise reihenweise davonlaufen.“ Auch von Bürgern gingen etliche Beschwerden über nicht abgeholten Müll bei der RHEINPFALZ ein. Beispielsweise teilte eine Frau aus der Malzstraße mit, dort sei vor Weihnachten die Müllabfuhr ausgefallen, die Tüten neben den vollen Mülleimern lockten mittlerweile die Ratten an. Versuche, den ASK darauf hinzuweisen, seien fehlgeschlagen, dort sei telefonisch niemand erreichbar gewesen. Und aus der Vogelwoogstraße kam eine Klage von Richard Tebuckhorst, seine Mülltonnen seien 2014 insgesamt neunmal nicht geleert worden, obwohl sie nicht überfüllt gewesen seien. Etliche Kontakte mit der Disposition des ASK seien erfolglos gewesen. Mittlerweile seien es wieder vier Wochen her, seit die Tonne geleert wurde, der nächste Abfuhrtermin sei erst Mitte Januar. Nicht nur Restmüll-, auch Papiertonnen sorgen für Ärger. So monierte Theo Augstein gegenüber der RHEINPFALZ, in Dansenberg seien die Papiermülltonnen, die wegen des Feiertages erst am Samstag, 27. Januar, geholt werden sollten, stehen geblieben, da es an diesem Tag schneite und die Tour ausgefallen sei. Die Papiertonnen stünden noch immer abholbereit draußen, Informationen, wann sie geholt werden, gebe es nicht, weil die ASK-Verwaltung erst wieder am 5. Januar offen sei. Prinzipiell stimme auch die Tourenplanung bei den Papiertonnen nicht, denn der Ortsteil werde zweimal angefahren: dienstags würden die Tonnen oberhalb der Dansenberger Straße, freitags die unterhalb geleert. Nicht nur die Mülltonnen der Bürger, auch die Abfallbehälter der Stadt in der City sorgen für Kritik. „Leider nicht das erste Mal im Dezember, die anderen Mülleimer quellen ebenfalls über. Die Stadtverwaltung hat geschlossen“, schrieb Karsten Kalbheim der RHEINPFALZ zu einem Foto aus der Fackelstraße, das er am Dienstag schickte. Ebenfalls Bilder mit überquellenden Abfallbehältern aus der Kaiserslauterer City sendete Peter Eberhard, der meinte: „Sie bekommen es nicht mal gerichtet, eine saubere Stadt zu präsentieren und dies am Montag vor Silvester in der Fußgängerzone, wo wohlweißlich nicht nur Lauterer verkehren, die an dieses Stadtbild gewöhnt sind.“ Der ASK-Chef Rainer Grüner erklärte gegenüber der RHEINPFALZ zu der Kritik, für volle Mülltonnen gebe es zwei Gründe: An den beiden Weihnachtsfeiertagen sei kein Müll abgeholt, die Touren seien vorverlegt worden, was erfahrungsgemäß einigen Bürgern entgehe. Am Samstag nach Weihnachten seien dann Touren ausgefallen, weil die Müllfahrzeuge höher gelegene Stadtteile wie Dansenberg oder Morlautern nicht anfahren konnten. Die Straßen seien nicht gestreut gewesen. „Wir kamen einfach nicht den Berg hoch“, sagte Grüner. Der ASK arbeite zwischen Weihnachten und Neujahr mit reduzierter Mannschaft, wolle aber nächste Woche die ausgefallenen Touren nachholen. Zu den überquellenden Abfalleimern in der City sagte Grüner, an Heiligabend sei dort alles noch in Ordnung gewesen, das habe er selbst geprüft. Der ASK müsse dennoch wohl reagieren und häufiger leeren, ein Thema sei jedoch auch, ob die Stadt mehr Abfallbehälter in der City aufstellen könne. (dür)

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