Kaiserslautern Wiebke Ruppert: Nach dem Abi mit dem Fahrrad ans Nordkap

Weiß, was sie beruflich machen will: Abiturientin Wiebke Ruppert.
Weiß, was sie beruflich machen will: Abiturientin Wiebke Ruppert.

Kaum hat sie die Schule verlassen, zieht es Wiebke Ruppert wieder dorthin zurück. Die Abiturientin des Rittersberg-Gymnasiums hat sich für ein Praktikum an der Schule am Beilstein, eine Förderschule mit den Förderschwerpunkten „Ganzheitliche Entwicklung“ und „Sprache“, entschieden.

Sie begleitet acht Kinder einer zweiten Klasse und freut sich, im „Morgenkreis“ mitzumachen. Ruppert weiß, was sie will. Sie will Lehramt an Förderschulen studieren. „Da kann ein Praktikum an einer Förderschule nichts schaden“, sagt sie. Der Numerus clausus für ein Studium der Sonderpädagogik sei hoch und Heidelberg als Studienort bei Bewerbern sehr beliebt.

Der Umgang mit Kindern ist Ruppert nicht fremd. Seit zehn Jahren gehört sie dem Kaiserslauterer Schwimmsportclub an. Sie ist dort Trainerin und lehrt Kleinkindern im Monte Mare das Schwimmen. Sie habe schon immer gerne mit Kindern zu tun. „Das ist etwas, das ich von Kopf bis Fuß gerne mache.“ Sportlich wie die 18-Jährige ist, bereitet sie sich zusammen mit ihrem Freund auf eine größere Radtour vor. Zwei Monate will sie mit einem Gravel Bike, einem Rennrad, das auch für unbefestigte Wege geeignet ist, von Oslo ans Nordkap unterwegs sein. „Hin und zurück 4500 Kilometer“, schwärmt Ruppert, die den Norden dem Süden für einen Urlaub vorzieht. Die Liebe zum Norden habe sie von ihrer Familie geerbt. Das Wetter müsse man nehmen, wie es ist. „Wenn’s regnet, müssen wir da durch.“

Durch Corona-Pandemie den Wert der Schule schätzen gelernt

Auf das Rittersberg-Gymnasium lässt die ehemalige Schülerin mit den Leistungsfächern Französisch, Chemie und Erdkunde und 813/900 Punkten im Abitur nichts kommen. Angetan ist sie vom menschlichen Umgang der Lehrer mit ihren Schülern auf Augenhöhe. Durch Corona habe sie erfahren, dass Schule viel mehr Spaß mache als gedacht. Gemäß dem Motto „Ordnung ist das halbe Leben“ sei ihr das Lernen in der Oberstufe mithilfe von Karteikarten, die sie beschrieben hat, leicht gefallen. „Übers Schreiben habe ich Lust an der Schule entdeckt.“ Mit einer positiven Lebenseinstellung blickt Ruppert optimistisch in die Zukunft. „Sicher gibt es viele Probleme und es ist nicht alles perfekt. Doch Probleme muss man lösen.“ Im Rahmen ihrer Möglichkeiten möchte sie dazu einen Beitrag leisten.

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