Kaiserslautern Weichel: Gleichgelagerte Interessen
Die Stadtsparkasse Kaiserslautern und die Kreissparkasse Kusel haben Sondierungsgespräche über eine Fusion aufgenommen. Entsprechende RHEINPFALZ-Informationen bestätigte der Verwaltungsratsvorsitzende der Stadtsparkasse Kaiserslautern, Oberbürgermeister Klaus Weichel.
Weichel nannte die Gründe, die die Stadtsparkasse Kaiserslautern zu einem solchen Schritt veranlassen. Er verwies auf die anhaltende Niedrigzinsphase, die zu einem Wegbrechen des Zinsüberschusses, der Haupteinnahmequelle des Geldinstituts, führe. Weichel betonte, dass sich an der Niedrigzinsphase in den nächsten fünf Jahren nichts verändern werde. Der Verwaltungsratsvorsitzende erinnerte auch an weitere Belastungen für das Geldhaus. Er führte die Anforderungen an die Regulatorik im Bankenwesen, das Berichtswesen, die Dokumentation von Beratungsleistungen, die Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf. Weichel erklärte, dass der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, der Dachverband der Sparkassen im Land, die Sondierungsgespräche unterstützt. Er betonte das Interesse des Sparkassenverbands, dass es auch in der Westpfalz zu organisatorischen Veränderungen komme, sei es in Form von Kooperation oder Fusion von Sparkassen. Der Sparkassenverband verweise in diesem Zusammenhang auf die Entwicklungen an der Rheinschiene, wo durch die Fusion der Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen – Schifferstadt, der Kreissparkasse Rhein-Pfalz und der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer zum 1. Januar 2013 die Sparkasse Vorderpfalz entstanden war. Die Stadtsparkasse Kaiserslautern und die Kreissparkasse Kusel hätten gleichgelagerte Interessen, stellte Weichel fest. Die Sondierungsgespräche liefen aus einer Position der Stärke heraus. Sie stünden noch ganz am Anfang. Es gebe noch keine Beteiligung der Mitarbeitervertretungen. Weichel äußerte sich zuversichtlich, dass die Sondierungsgespräche zu einem guten Ergebnis kämen. In der Tatsache, dass die Geschäftsgebiete der beiden Geldinstitute nirgendwo aneinanderstoßen, eine mögliche Fusion über das Geschäftsgebiet der Kreissparkasse Kaiserslautern hinweggehe, sah er kein Problem. Nach den Worten des Verwaltungsratsvorsitzenden der Stadtsparkasse Kaiserslautern haben die beiden Vorstände der Stadtsparkasse, Karl-Heinz Dielmann und Werner Stumpf, den Auftrag, in einem vertraulichen Rahmen auf der Grundlage eines Arbeitskatalogs ein Konzeptpapier mit den beiden Vorständen der Kreissparkasse Kusel, Helmut Käfer und Stefan Eckert, zu entwickeln, das anschließend den beiden Verwaltungsräten der Geldinstitute vorgelegt werden solle. Der Arbeitskatalog umfasse rund 30 Fragen. Weichel sah die Aufgabe, die Stadtsparkasse Kaiserslautern und die Kreissparkasse Kusel zu fusionieren, wesentlich leichter an, als die vor Jahren in Kaiserslautern vorgenommene Zusammenführung der beiden Energieversorger, Technische Werke Kaiserslautern und Gasanstalt Kaiserslautern, die verschiedene unternehmerische Strukturen aufgewiesen hätten. Der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Kaiserslautern, Karl-Heinz Dielmann, betonte, dass die Gespräche zwischen der Stadtsparkasse Kaiserslautern und der Kreissparkasse Kusel derzeit im ganz kleinen Rahmen auf einer Arbeitsebene liefen. In die Gespräche seien lediglich eingebunden die beiden Vorstände auf Seiten der Stadtsparkasse Kaiserslautern und der Kreissparkasse Kusel und die beiden Verwaltungsratsvorsitzenden, Oberbürgermeister Weichel und Landrat Winfried Hirschberger. Dielmann skizzierte einen Zeitplan für die Gespräche zwischen den beiden Geldinstituten. Er ging davon aus, dass ein Sondierungspapier, das alle rund 30 Punkte abarbeitet, die auf der Agenda stehen, in den nächsten drei Wochen entstehen kann, das dann Ende Juli mit den Verwaltungsratsvorsitzenden in der Stadt Kaiserslautern und im Landkreis Kusel besprochen werden könne. Ende August wolle man dann damit in die Verwaltungsräte der Stadtsparkasse Kaiserslautern und der Kreissparkasse Kusel gehen. Die Stadtsparkasse Kaiserslautern informierte gestern in einem Schreiben ihre Verwaltungsratsmitglieder über die Entwicklung. Heute Abend findet bei der Stadtsparkasse Kaiserslautern eine Betriebsversammlung statt, auf der Vorstandsvorsitzender Dielmann die Mitarbeiter unterrichten will. KOMMENTAR |rdz